Karriereende statt Weltcup-Auftakt: Ski-Rennläuferin hört auf

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Blick zurück auf eine wundervolle Zeit: Martina Willibald beim Weltcuprennen in Lienz 2019. © Hans Demmel

Die Jachenauerin Martina Willibald hatte sich im Herbst 2023 den vierten Kreuzbandriss zugezogen. Kurz vor dem Weltcupauftakt hat sich entschlossen, ihre Karriere zu beenden.

Jachenau – Mit dem Riesenslalom der Damen startet der Skiweltcup am Samstag (1. Lauf 10 Uhr/2. Lauf 13 Uhr) auf dem Rettenbachgletscher oberhalb von Sölden in die Saison. Gerne wäre auch Martina Willibald dabei gewesen, doch die 25-jährige Rennläuferin vom SSC Jachenau hat sich nach ihrem vierten Kreuzbandriss im Herbst 2023 nun doch entschlossen, die Karriere zu beenden. „Ich war wirklich mega motiviert und wollte es noch einmal wissen, das große Ziel war die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Cortina d‘Ampezzo“, erklärt die Polizeimeisterin der Bundespolizei. „Aber dann gab es Tage, da hatte ich keinen rechten Bock“, gesteht Willibald, die mit großer Unterstützung von Markus Merklinger fleißig daran gearbeitet hat, wieder fit zu werden.

Trotz aller Tiefen und Rückschläge war es einfach eine wundervolle Zeit“

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Ihr Blick richtete sich aber auch in die Zukunft. „Ich habe eine Liste gemacht, was spricht für den Aufwand und was dagegen“, verrät die Jachenauerin. Und bei einem völlig freundschaftlichen Gespräch hat ihr DSV-Mannschaftsarzt Dr. Manuel Köhne verraten: „Das Knie ist wieder top, jedoch ist das Risiko einer erneuten Verletzung recht hoch.“ Der Gedanke Schluss zu machen, reifte immer mehr. „Schließlich möchte ich auch mit 30 Jahren noch Bergtouren unternehmen können“, war eines ihrer Argumente. Außerdem müsste Willibald ihren kompletten Aufwand bei einer Rückkehr auf die Piste selbst finanzieren: „Da wären die Ersparnisse rasch geschwunden.“ Da hat sie ihre Entscheidung auf Instagram verkündet. „Natürlich mit einem weinenden Auge, denn trotz aller Tiefen und Rückschläge war es einfach eine wundervolle Zeit.“

Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft gewonnen

Zu den größten Erfolgen zählte natürlich die Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft mit dem Team 2019. „Für mich persönlich hat aber stets jedes einzelne Comeback nach den Verletzungen gezählt“, erinnert sich die stets lachende und freundliche Willibald. Aber auch die Starts beim Weltcup in Lienz und Sestriere bleiben in guter Erinnerung. Weniger erfreulich war allerdings die Zeit gleich nachdem der Entschluss gefallen war, die Karriere zu beenden: „Da ging es mir richtig schlecht. Ich hatte das Gefühl, nichts mehr wert zu sein. Bekannte und auch Freunde konnten mit der Situation nicht richtig umgehen und haben den Kontakt mit mir eher gemieden.“

Mittlerweile ist alles in bester Ordnung. Martina Willibald hat Spaß an ihrer Arbeit und dem Privatleben. Besonders freut sie sich auf einen hoffentlich schneereichen Winter und das Skifahren.

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