Freundin der großen Formate
Eine Künstlerin aus der Gemeinde Berglern debütiert ab Freitag, 17. Januar, im Medienzentrum Wartenberg. Vernissage ist um 19.30 Uhr. Es handelt sich um Jeanette Fischer, 36 Jahre alt und Kinderpflegerin im Pfarrkinderhaus in Wartenberg. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und zwei Hunde und meint im Gespräch mit der Heimatzeitung: „Ich male, wenn ich Lust darauf habe.“ Sie ist eine Freundin der großen Formate.
Wartenberg – Ihr imposantes Gemälde eines Geparden ist zwei auf einen Meter groß. „Ich versuche, von Bild zu Bild besser zu werden“, sagt Fischer. Nimmt man die 17 Bilder, die sie ins Medienzentrum mitbringen wird, muss man zwei Dinge feststellen: Erstens muss sie ganz oft und ganz viel Lust gehabt haben, und zweitens wird die Luft dünn, was das Verbesserungspotenzial angeht.
Dabei hat sie nie eine echte Malschule besucht. Wohl aber hat die aus Nandlstadt stammende Malerin in der Schulzeit am Camerloher Gymnasium in Freising auch Glück gehabt. „Ich hatte eine wirklich gute Kunstlehrerin, die mich echt gefördert hat.“ Sie nutzt Acrylfarben, die sie sorgfältig für jede Malsitzung anmischt. Pinsel, wie sie sie verwendet, würden andere vielleicht sogar wegwerfen: Drei bis vier Haare hätten sie manchmal noch, und damit arbeite sie etwa bei dem Geparden-Bild jedes einzelne Fellhaar heraus.
Mehr als 20 Farbschichten sind es, damit bekommt sie die Authentizität und Lebendigkeit etwa ihrer Tierbilder hin. „Ich fange mit dem Auge an. Das ist das wichtigste“, erzählt sie weiter und schlägt damit eine Brücke zu den Fotografen, die genau wissen: „Die Augen sind der Spiegel der Seele.“ So entwickelt sie ihre Bilder Strich um Strich, was freilich Zeit kostet: Am Geparden hat sie drei Monate gearbeitet. Sie arbeitet anhand von vorliegenden Bildern. Und, was beim Geparden freilich nicht so war: „Im Idealfall habe ich das Tier vorher angefasst.“ Dann bekomme sie ein Gefühl für das Fell, das sie so echt wie möglich aussehen lassen wolle.
Fischer kommt nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Street Art oder abstrakten Malereien nach Wartenberg. Einige ihrer Bilder hingen schon im Hotel Reiter. So wurde man übrigens im Medienzentrum auf Fischer aufmerksam, was nun zu ihrer ersten Einzelausstellung führte. Bis März sind die Bilder zu den Öffnungszeiten zu sehen.