Kann er den Fluch brechen? - Wirres ARD-Voting erklärt: Warum Isaak für Deutschland zum ESC fährt

Deutschland und der Eurovision Song Contest - eine Verbindung, die einfach nicht so recht zu funktionieren scheint. Die Enttäuschung vom letzten Jahr sitzt noch tief. Zur Erinnerung: Der deutsche Beitrag von Lord of the Lost wurde 2023 in Liverpool auf den letzten Platz verwiesen. Dieses Jahr soll sich natürlich alles ändern. Isaak soll es am 11. Mai in Schweden richten - oder zumindest nicht auf den hinteren Plätzen landen. In der Nacht zum Samstag gewann er den deutschen ESC-Vorentscheid im Ersten, ausgewählt von einer internationalen Fachjury und dem deutschen TV-Publikum.

Nur waren die Votingregeln alles andere als leicht durchschaubar. Noch während der Live-Show machte sich auf X (früher Twitter) Verwirrung breit. „Das Abstimmungsverfahren macht jetzt aber so gar keinen Sinn“, war dort unter anderem zu lesen. Oder: „Und jetzt entscheidet halb Europa mit, wer für Deutschland zum ESC fährt? Äh...“

Jury-Voting und Publikumswahl - BUNTE.de erklärt, wie die ESC-Entscheidung zustande kam.

Das Voting-Prozedere beim ESC-Vorentscheid erklärt

Teil 1: Zuerst bewerteten acht internationale Jurys aus Spanien, Litauen, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Schweden, Kroatien und Island, die jeweils aus fünf Musikprofis bestanden, die Auftritte der Generalprobe vom Vorabend. Dies geschah nach ESC-Wertungssystem - sie vergaben also die Punkte von 1 bis 12, ohne die Punktzahl 7. 

Die Gesamtsumme aus allen Jury-Votings wurde dann erneut in Punkte von 1 bis 12 umgerechnet, wobei die Punktzahl 7 auch hier entfiel. Bedeutet: Der Act, der nach dem Jury-Voting an erster Stelle stand, erhielt zwölf Punkte, der zweite zehn, der dritte acht - bis runter zu einem Punkt. So weit, so gut.

Teil 2: Nun war das Publikum am Zug. Der Kandidat oder die Kandidatin, die im Publikums-Voting die meisten Stimmen via Anruf, SMS oder Online-Abstimmung bekam, erhielt zwölf Punkte, der oder die Zweitplatzierte zehn Punkte und so weiter. Das Publikum bedachte Isaak mit der Bestnote: 12 Punkten. 

Teil 3: Die Ergebnisse aus Jury- und Publikums-Voting wurden aufaddiert - und Isaak so zum SIeger gekürt.

Am 11. Mai werden wir erfahren, ob der Sänger und sein Song „Always on the run“ nicht nur im Vorentscheid, sondern auch im ESC-Finale bestehen können.