War Jesus Palästinenser? Der Papst sorgt wieder für Kopfschütteln
Mit seinem Gebet vor einer Jesusfigur auf einem Palästinensertuch verschärft Franziskus die Spannungen mit Israel. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.
Rom – Papst Franziskus hat der langen vatikanischen Tradition des Antijudaismus und des Antisemitismus ein weiteres beschämendes Kapitel hinzugefügt. Ein vom Vatikan sorgsam mit Christbaum orchestriertes Bild zeigt den Papst beim Gebet vor dem Jesuskind auf Palästinensertuch.
Papst betet vor Palästinensertuch: Wahrt der Vatikan noch Neutralität im Nahostkonflikt?
Jesus zum Palästinenser umzudeuten und ihn seiner jüdischen Identität zu berauben, ist nicht nur eine abenteuerliche Geschichtsfälschung. Nein: Erkennbar unterlegt Franziskus mit der Szene bildlich seinen schon vorher geäußerten Verdacht, Israel begehe in Gaza einen Völkermord.
Prompt äußert Palästinenserpräsident Abbas seine „tiefe Dankbarkeit für die unerschütterliche Unterstützung des Papstes für die palästinensische Sache“. Klar: In der Erzählweise der Palästinenser gibt es kein Land der Juden. Um es in der Chiffre der linken, anti-westlichen Unterstützerszene der Palästinenser zu sagen: „From the river to the sea“ müsse das Heilige Land von den Juden befreit werden.
Argentinischer Papst als politischer Aktivist: Stellung zu Ukraine-Krieg und Nahostkonflikt bleibt offen
Dass der Vatikan schon anderntags das von einem palästinensischen Künstler geschaffene Jesuskind mitsamt Palästinensertuch wieder hat verschwinden lassen, lässt vermuten, dass auch im Kirchenstaat manchen dämmert, dass man sich schon wieder zu einer Torheit hat hinreißen lassen.
Jesus zum Palästinenser umzudeuten und ihn seiner jüdischen Identität zu berauben ist eine abenteuerliche Geschichtsfälschung
Immer wieder betätigt sich der argentinische Papst als politischer Aktivist, der als Vertreter der antikapitalistischen Befreiungstheologie ungefiltert die Sichtweise des globalen Südens übernimmt, in der Israel im Nahostkonflikt klar die Täterrolle zugewiesen wird. Wie beim Terrorangriff der Hamas auf Israel lässt es Franziskus auch im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder an Klarheit vermissen, wer für ihn Täter ist und wer Opfer. Vor Weihnachten sorgt Franziskus, der ironischerweise auch noch den alten Titel „Patriarch des Westens“ trägt, mit seinen unüberlegten Aktionen einmal mehr für Kopfschütteln.