Emily Rumpf will Bürgermeisterin werden
„Ich bin jung, aber gut“ – Grüne schicken 23-Jährige für die Wahl in Jetzendorf ins Rennen
Jetzendorf – Am Internationalen Weltfrauentag hat der Grünen-Ortsverband Jetzendorf Emily Rumpf zur Bürgermeisterkandidatin nominiert. An der geheimen Wahl beteiligten sich 13 Mitglieder des Ortsverbandes, von denen sich zwölf für Emily Rumpf entschieden. Eine Stimme war ungültig. Bei dieser Versammlung, an der auch Grüne aus benachbarten Ortsverbänden vertreten waren, herrschte Aufbruchstimmung.
Mit ihrer mit ihrer Anwesenheit zeigte auch die Landesvorsitzende der bayerischen Grünen, Eva Lettenbauer, dass sie der Jetzendorfer Bürgermeisterkandidatin viel zutraut. Auch der Kreisverband der Grünen gratulierte der 23-jährigen Jetzendorferin zu dem klaren Auftrag, nach der Wahl am Sonntag, 9. Juni, das Bürgermeisteramt einzunehmen.
Wie mehrfach berichtet, ist diese vorzeitige Wahl notwendig, weil der amtierende Bürgermeister Manfred Betzin (parteilos) schon Ende März aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt scheidet.
Donnernder Applaus bei der Versammlung
„Ich bin jung, aber gut“, sagte Rumpf bei ihrer Vorstellung. Sie ist Politikwissenschaftlerin, sitzt seit drei Jahren im Jetzendorfer Gemeinderat und arbeitet hauptberuflich für den Grünen-Bundestagsabgeordneten Leon Eckert. Sie kenne sich auch bei den EU-Förderungen aus, wovon Jetzendorf profitieren könnte, wenn sie Bürgermeisterin wird. „Und sehr gerne stelle ich mein Knowhow und meine Power der Gemeinde Jetzendorf fulltime zur Verfügung“, so die Bürgermeisterkandidatin, die auch die Frage stellte: „Warum soll Jetzendorf nicht die jüngste Bürgermeisterin Bayerns wählen?“ Donnernder Applaus war die Antwort aus der Versammlung.
Rumpf sei überzeugt, selbst dem stärksten Mann diplomatisch Paroli bieten zu können, „ohne dass der hinterher sauer ist“. Es werde Zeit, dass Jetzendorf die junge, frische Perspektive der Frauen stärkt. Rumpf sehe sich nicht als Träumerin, „ich vertrete Dinge, die machbar sind“.
Das Leben in der Gemeinde grüner machen, finde jeder gut, „außer es sagt eine Grüne“. Die Gemeinde Jetzendorf sei eine coole Gemeinschaft mit lebendigen Vereinen und tollen Unternehmen und Leuten. So eine Gemeinde sollte mutig genug sein, eine Grüne als Bürgermeisterin zu wählen, die hier aufgewachsen ist und ihre Heimat liebt.
Rumpf betonte, mit Jetzendorf verwurzelt zu sein, denn schon seit ihrem elften Lebensjahr ist sie im TSV aktiv. Als Übungsleiter-Assistentin, Kampfrichterin und bei großen Events – wie zuletzt der Turnschau.
Weil sie eben noch so jung ist, möchte sie, dass Jetzendorf an Stellenwert im Landkreis nicht verliere. Ihr Ziel sei es, die Gemeinde für alle Bürgerinnen und Bürger ein Stück lebenswerter zu machen. Ihre Kernbotschaft: Der Bürger muss im Mittelpunkt stehen.
Sie hat drei Hauptziele. Erstens: Die Schaffung eines Dorfcafés mit integrierten Jugendräumen und bezahlbarem Wohnraum im Obergeschoss auf dem gemeindeeigenen Grundstück nahe Maibaum. Zweitens: Jugendpolitik in einem Gesamtkonzept unter Einbindung des Jugendzweckverbandes mit ständiger Jugendvertretung. Drittens: Konsequenter und schneller Ausbau von erneuerbaren Energien vor Ort, „denn hier gibt es handfeste ökologische und finanzielle Vorteile für alle“.
Selbstbewusstes Auftreten beeindruckte
Das selbstbewusste Auftreten der Bürgermeisterkandidatin beeindruckte sowohl die Grünen-Ortsvorsitzende Dr. Ursula Gross-Dinter als auch die Pfaffenhofener Kreisvorsitzende Bettina Markl und die Bayerische Landesvorsitzende Eva Lettenbauer.
Gross-Dinter freute sich, dass es am Weltfrauentag gelungen ist, eine Frau als Kandidatin für das Bürgermeisteramt zu küren. „Von ihr könnte sich so manches Mannsbild ein Beispiel nehmen“, meinte Grünen-Landkreischefin Markl und die grüne Landesvorsitzende sprach vom größten Highlight am Weltfrauentag, „denn nur neun Prozent der Frauen stehen in Bayern in einem Bürgermeisteramt“. Das müsse sich nach Lettenbauers Ansicht ändern, Jetzendorf sollte die Chance nutzen. Frauen seien in der Kommunalpolitik nicht nur zum Thema Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulproblemen gefragt, Frauen seien oft die Erfolgsfaktoren in der gesamten Kommunalpolitik.