Ukraine-Krieg: Russland setzt Angriffe auf Awdijiwka fort
Die russische Armee konzentriert ihre Angriffe weiter auf die Ostukraine. Ein Wärmekraftwerk wird schwer beschädigt. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Erschreckende Zahlen: Angeblich mehr als 19.000 ukrainische Kinder verschleppt
- Schwere russische Verluste: Kiew meldet aktuelle Zahlen
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 8. Dezember, 4.00 Uhr: Russische Streikkräfte flogen nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht verstärkt Lufteinsätze und setzten weitere Angriffstruppen ein, um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine einzunehmen. „Den zweiten Tag in Folge haben die Besatzungstruppen Kamikaze-Drohnen und Flugzeuge aktiv eingesetzt. Die Zahl der Gefechte hat deutlich zugenommen“, sagt der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im staatlichen Fernsehen.

Ukraine ruft Bevölkerung nach Angriff auf Kraftwerk zum Stromsparen auf
Erstmeldung: Kiew – Die Ukraine hat ihre Bewohner zum Stromsparen aufgerufen, nachdem ein Kraftwerk in der Nähe der Front bei russischen Angriffen getroffen wurde. Das Energieministerium appellierte am Donnerstag an die Verbraucher, „Strom vernünftig und sparsam zu verbrauchen, insbesondere während der Spitzenlastzeiten“. Ministerpräsident Denys Schmyhal rief in Onlinediensten „jeden dazu auf, Stromverbrauch zu reduzieren“.
Nach Angaben des Energieministeriums griff Russland am Donnerstagnachmittag ein Wärmekraftwerk im Frontbereich an, ohne den genauen Ort mitzuteilen. „Die Anlage wurde durch den Beschuss schwer beschädigt“, hieß es. Das Ministerium teilte nicht mit, um welches Kraftwerk es sich handelte, erklärte aber, zwei Stromaggregate seien ausgefallen, was zu einer „vorübergehenden Stromknappheit“ im Netz führe.
Ukrainische Regierungsvertreter warnen seit Monaten davor, dass Moskau seine Angriffe auf die Energieinfrastruktur zum Winter wieder intensivieren werde. Im vergangenen Winter führten solche Angriffe zu weitreichenden Stromausfällen.
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Schwere Verluste für russisches Militär im Ukraine-Krieg
Das ukrainische Militär meldet erneut schwere Verluste für Putins Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auf Facebook teilte der Generalstab mit, dass in den vergangenen 24 Stunden etwa 1.120 Soldaten der russischen Truppen im Kampf gefallen seien. Wie die Nachrichtenagentur Ukrainska Pravda meldete, seien zudem 26 gepanzerte Fahrzeuge und weiteres Militärwerkzeug zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
- Soldaten: 336.230 (+1220 zum Vortag)
- Panzer: 5618 (+18)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 10.482 (+26)
- Artilleriesysteme: 8045 (+21)
- Mehrfachraketenwerfer: 919
- Luftabwehrgeschütze: 605
- Flugzeuge: 324
- Hubschrauber: 324
- Drohnen: 6116 (+33)
- Raketen/Marschflugkörper: 1571 (+1)
- Schiffe: 22
- U-Boote: 1
- Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 10.561(+29)
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 7. Dezember 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Ukraine-News: Mehr als 19.000 ukrainische Kinder verschleppt
Die Regierung in Kiew vermutet rund 28.000 ukrainische Zivilisten aus den besetzten Gebieten in russischer Gefangenschaft. Etwa 2000 dieser Gefangenen seien über 65 Jahre alt, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Dmytro Lubinez, nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstag in Kiew. Worauf genau die ukrainische Schätzung basiert, ging aus dem Bericht nicht hervor.
Die ukrainischen Behörden können laut Lubinez nicht überprüfen, wie es den Gefangenen geht, weil sie keinen Zugang zu russischen Gefängnissen haben. Unabhängige Angaben gibt es dazu auch nicht. Lubinez erinnerte zudem daran, dass Kiew die Verschleppung von mehr als 19.540 ukrainischen Kindern nachweisen könne. 522 von ihnen seien inzwischen zurückgeholt worden. Die meisten Kinder waren demnach nach Russland verschleppt worden, zuletzt aber auch nach Belarus. (mit Nachrichtenagenturmaterial)