Nächste Wende im Fall Signa Holding: René Benko trennt sich von Teilen der Firma

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René Benko gibt Teile der Signa-Holding ab – und verkauft eine Luxusyacht. Privat müsse sich Benko keine Sorgen machen, so ein Experte.

Innsbruck – Sparen angesagt? Der Tiroler Immobilieninvestor René Benko musste sich geschlagen geben und die Führung des von ihm gegründeten österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmens Signa Holding an einen Deutschen übergeben. Dokumente aus dem Firmenbuch, also dem Handelsregister zeigen nun, dass Benko auch Anteile an andere Investoren verkauft hat – und seine Luxusyacht zum Verkauf anbietet.

Firmenanteile: Benko verkauft Signa-Anteile an Schweizer Kaffemaschinenfabrikanten

Die Führung von Signa Holding wurde an den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz übergeben, teilte Signa Anfang November mit. Nun folgt der nächste Schlag: Eine aktuelle Mitteilung im Firmenbuch zeigt, dass sich Benko von Anteilen an Signa trennt, berichtete der Standard. Demnach hat er eine Veränderung der Eintragung der Firmenanteile – rund 11,5 Prozent – am Landesgericht Innsbruck beantragt.

Die AE Familienholding und die Eugster/Frismag AG hat den Anteil von einer Tochter der Familie Benko Privatstiftung übernommen. Beide Firmen werden von dem Schweizer Kaffeemaschinenfabrikkanten Arthur Eugster kontrolliert. Er war bereits an der Signa-Holding beteiligt. Am 10. November wurde der Abtretungsvertrag unterzeichnet. Bei den Anteilen handelt es sich um einen Betrag von rund 8,6 Millionen Euro.

Unternehmer Rene Benko
René Benko verkauft Signa-Anteile an Schweizer Kaffemaschinenfabrikanten. © picture alliance/dpa | Marcel Kusch

Luxusyacht: Benko stellt seine Luxusyacht unter ihrem Wert zum Verkauf

Der österreichische Kurier berichtete, dass der Benkos Familienkonzern nun so sehr in finanziellen Schwierigkeiten stecke, dass er sogar seine Luxusyacht „Roma“ verkaufen müsse. Offiziell gehört die Yacht einer seiner Privatstiftungen. Eine solche vollausgestattete Yacht würde um die 62 Millionen Euro kosten, berichtete Business Insider. Benko verlange jedoch nur knappe 40 Millionen. Natürlich trotzdem teuer, aber auch die laufenden Kosten lassen den Besitzer tief in die Tasche greifen.

„Weiter Milliardär bleiben“: Privatperson Benko wird nicht unter Unternehmensproblemen leiden

Sowohl der Verkauf von Signa-Anteilen als auch der Luxusyacht sind wohl kein Anzeichen, dass René Benko selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt. „Um René Benkos Wohlstand muss man sich keine Sorgen machen. Er wird aller Voraussicht auch im Fall einer Pleite weiter Multimillionär oder sogar Milliardär bleiben“, sagte österreichische Wirtschaftswissenschaftler Leonhard Dobusch, Professor an der Universität Innsbruck, der Welt. Eine Organhaftung für das Unternehmen komme nicht infrage. Sein Einfluss werde jedoch sinken. (hk)

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