Eine Frau namens Kate schildert bei einem Interview mit den australischen Radiomoderatoren Will & Woody ihre ungewöhnliche Allergie. Sie erleidet bei jedem Orgasmus einen anaphylaktischen Schock und muss dann sofort einen Epipen verwenden. „Ich kann nicht atmen, meine Augen schwellen an, ich kann nichts sehen und muss den Notruf wählen,“ erklärte sie.
Ärzte zweifeln an Orgasmus-Allergie und fragen nach Latex
Kate berichtete auch, dass sie zuerst dachte, sie reagiere auf das Parfum ihres Partners. Erst später stellte sie einen Zusammenhang mit dem Orgasmus fest. Obwohl sie mehrere Ärzte konsultierte, erhielt sie nie eine formelle Diagnose. „Sie fragten mich, ob ich auf Latex allergisch sei und andere lächerliche Dinge."
Kate klagt, dass sie häufig den Geschlechtsverkehr abbrechen müsse, um nicht in Lebensgefahr zu geraten. Außerdem hält sie immer Notfallmedikamente vor: „Wenn ich in den Urlaub fahre oder zu Hause bin, liegt immer ein Epipen griffbereit." Ihr Partner sei jedoch sehr verständnisvoll und unterstützte sie.
Eine allergische Reaktion nach dem Orgasmus ist ein bekanntes, aber höchst seltenes Syndrom. Unter dem Namen Post Orgasmic Illness Syndrome (POIS) ist eine allergische Reaktion auf Sperma bekannt, die vor allem Männer betrifft. Dabei reagieren die Patienten allergisch auf das (eigene) Sperma und bilden nach einigen Minuten grippeartige Symptome aus, die eine Woche anhalten können.
Eigentlich werden Glückshormone freigesetzt
Dass der Orgasmus selbst lebensbedrohliche Symptome auslöst, ist jedoch nicht bekannt. Allerdings weiß man, dass beim Höhepunkt große Mengen von Glückhormonen freigesetzt werden. Insbesondere die Konzentration von Dopamin und Oxytocin erhöht sich stark. Lebensbedrohliche Zustände in Folge der Hormonausschüttung wurden jedoch noch nie dokumentiert.
Eine erhöhte Konzentration von Hormonen kann durchaus gefährlich werden. Unter dem Namen Serotonin-Syndrom ist ein Zustand bekannt, bei dem eine Überstimulation von einigen Rezeptoren im Gehirn Patienten in Gefahr bringt. Allerdings ist die Ursache für die erhöhte Konzentration des ebenfalls für Glück und Euphorie zuständigen Botenstoffes, welche zum Serotonin-Syndrom führt, meist eine fehlerhafte Medikation oder die Überdosierung von Drogen wie Ecstasy.