„Gefährlich“ und Strafen bis zu 150 Euro: Warnung für Skifahrer in Südtirol
Eine saftige Geldstrafe droht einem Tourengeher in Südtirol. Der Winter-Sportler war am Kronplatz in einen Ski-Zwischenfall involviert.
Bozen – Mit Skiern aus eigener Kraft den Berg zu bezwingen, ist absolut im Trend. Auf offenen Pisten ist das allerdings in Südtirol grundsätzlich verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe von bis zu 150 Euro rechnen. Ein Ski-Unfall am Kronplatz Anfang Dezember schlägt jetzt hohe Wellen. Ein Skitourengänger und ein Skifahrer waren auf der Piste zusammengeprallt. Im Skigebiet wurden daraufhin verstärkt Kontrollen durchgeführt und abkassiert, berichtet tageszeitung.it.
„Es ist einfach gefährlich“ – Skitourengeher in Südtirol müssen sich an strikte Regeln halten
„Grundsätzlich haben wir kein Problem, wenn Skitourengeher am Rande der Piste aufsteigen. Aber auf offenen Pisten ist das einfach gefährlich, besonders wenn von oben ungeübte Skifahrer herunterfahren“, zitiert tageszeitung.it Thomas Reiter, Direktor des Skirama Kronplatz. Vor allem hinter einer Kuppe, wo die Sicht eingeschränkt sei, könne es leicht zu einem Zusammenstoß – mit fatalen Folgen kommen. „Es geht nicht darum, Strafen zu verhängen, sondern ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen.“
In Südtirol gelten die Vorschriften des Landesgesetzes Nr. 14 vom 23. November 2010. Demnach ist das Aufsteigen auf Skipisten während des Skibetriebs, auch am Pistenrand strengstens verboten. Angesichts der miserablen Schneelage ignorierten offenbar viele Tourengeher das strikte Verbot. Stiegen auf den offenen Pisten auf. Vor allem, wenn, es wie am Kronplatz keinen eigens ausgewiesenen Aufstiegsweg für Tourgeher gibt.

Der Alpenverein Südtirol (AVS) weist auf seiner Webseite ausdrücklich auf diese gesetzlichen Bestimmungen hin. Legt seinen Mitgliedern nahe, sich die Verhaltensregeln und lokalen Regelungen der Skigebiete einzuhalten. Viele Skigebiete hätten eigens Aufstiegsrouten ausgewiesen oder lassen an bestimmten Abenden nach Betriebsschluss den Aufstieg mit Tourenski zu, betont der Alpenverein.
In Tirol in Österreich löste ein brutaler Vorfall auf der Piste schon eine Debatte über Strafen und ein Verbot aus: Ein Skitourengeher verprügelte einen Pistenraupenfahrer. In Deutschland ist das Aufsteigen nur am Pistenrand hintereinander laut dem Deutschen Alpenverein (DAV) generell erlaubt, falls es keine lokalen Verbote gibt. Beim Skitourengehen im freien Gelände lauern viele Gefahren, wie selbst der FC Bayern-Star Manuel Neuer bei einer Tour erfahren musste. (ml)