„Da muss man suchen wie ein Trüffelschwein“: VHS Oberland verbessert Internetpräsenz

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Miesbach

KommentareDrucken

Die Bildungseinrichtung will mit einer neuen Website und neuem Magazin ihr Programm übersichtlicher präsentieren und die Suche nach Kursen vereinfachen. Für Familien mit Kindern gibt es jetzt einen eigenen Fachbereich.

Eine Rauhnachtsführung in der Wies bei Miesbach, ein Vortrag über die Schwestern von Franz Kafka, Sturzprophylaxe für Senioren und ein Kinderkochkurs für Gemüseverweigerer ab acht Jahren: Das Programm der vhs Oberland ist facettenreich – aber unübersichtlich präsentiert. Oder wie es VHS-Vorstand Dominik Schmidt ausdrückt: „Da muss man suchen wie ein Trüffelschwein.“

Neue Website

Das ändert sich jetzt: Die Bildungseinrichtung hat ihre Website überarbeitet. Klarer strukturiert und damit übersichtlicher, schlanker durch die Zusammenfassung von Fachbereichen wie Gesellschaft und Kultur, die jetzt einen gemeinsamen Fachbereich bilden – und barrierefrei. „Wir haben ein Triple A bekommen, die höchste Zertifizierung für Barrierefreiheit“, betont Schmidt.

Wer ein Ferienprogramm für seine Kinder zusammenstellen will, muss sich nicht mehr auf den Zufall verlassen, um in der Fülle der Angebote auf Relevantes zu stoßen: Er klickt auf den neuen Bereich „junge vhs“ – und findet alle Veranstaltungen für Kinder und Eltern zusammengefasst. Auch der Bereich „Integration“ für Menschen mit Migrationshintergrund, wurde neu gestaltet. Außerdem finden registrierte Kursteilnehmer in ihrem persönlichen Bereich einen Überblick über alle bisher besuchten Veranstaltungen inklusive einer Finanzübersicht. Brauchen sie einen Nachweis über den Besuch eines Sprach- oder Fortbildungsangebots, können sie diesen downloaden. Noch ist die alte Website aktiv, damit jene, die darüber Kurse gebucht haben, weiter darauf zugreifen können. Ein Link auf der alten führt zur neuen, die ab Herbst dann die alleinige Internetpräsenz der VHS sein wird.

Schmidt und seine Vorstandskollegin Veronika Weese hatten die im Kreis Rosenheim ansässige Consulting-Firma Spreadwings mit dem Relaunch beauftragt. Hintergrund ist nicht nur die Übersichtlichkeit. Es gab Probleme mit der Software. Deshalb entschieden sich Weese und Schmidt für die Einführung einer neuen Verwaltungssoftware, über die nun auch die neue Internetpräsenz läuft. Sie vereint Tools, die bisher separate Lösungen erforderten. Der VHS-Vorstand erhofft sich davon Einsparungen von jährlich circa 10 000 Euro.

Neues Magazin

Im Herbst erscheint auch das neu gestaltete Programmheft. Oder besser Magazin: „Es ist unser Highlight, unsere Plattform, auf der wir uns und unsere Kooperationspartner präsentieren“, erklärt Weese, und das sollen die Leser merken: Das Papier ist zwar weiter recycled, aber heller, da hochwertiger. Das Heft ist gebunden wie ein Buch und leichter zu lesen: „Die bisherige Dreispaltigkeit ist keine Augenfreude“, so Schmidt. Farbige Icons navigieren die Leser durch das Heft, die damit schnell zu den Themen blättern können, die sie interessieren.

Es ist nicht das erste Mal, dass die VHS Hand an die Grafik des Programmhefts legt. Das Heft für den Zeitraum September 2023 bis Februar 2024 zum Beispiel hatte sie von Künstlicher Intelligenz gestalten lassen. „Anfangs ist man fasziniert davon, was KI kann, aber wenn man oft damit arbeitet, erkennt man, wenn etwas von KI generiert ist“, erklärt Schmid. Das Ergebnis entspreche nicht dem Anspruch der VHS. „Uns war eine handgemachte Optik wichtig, die zeigt, dass wir von Mensch zu Mensch agieren.“ Die Firma Spreadwings habe die Grafik für Magazin und Website mit den Händen entworfen. Die KI dagegen sei ein „Papagei der Mittelmäßigkeit“. Sie erkenne Muster und reproduziere die, die am häufigsten vorkommen.

Mehr Räume

Nach dem Relaunch will die VHS Oberland ihre räumliche Erweiterung anpacken. Im laufenden Semester hat sie rund 12 000 Teilnehmer, doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Hier sei aber noch nichts spruchreif, so Weese und Schmidt.

Auch interessant

Kommentare