Epstein-Eklat: Trump wütet gegen eigene Unterstützer – „Schwächlinge“
Donald Trump bricht Epstein-Versprechen und wütet gegen Republikaner. Seine Basis spekuliert über Vertuschung und wird zunehmend misstrauisch.
Washington – Der US-Präsident Donald Trump hat mit einem wütenden Ausbruch auf Kritik aus den eigenen Reihen reagiert, nachdem er sein Wahlversprechen zur Veröffentlichung der Akten im Fall Jeffrey Epstein nicht einhalten will. Er rückt damit selbst in schlechtes Licht, da er eine Party-Vergangenheit mit Epstein teilt.
„Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen, denkt nicht einmal daran, von unserem unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen, denn ich will ihre Unterstützung nicht mehr!“, polterte Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Einige dumme Republikaner“ seien den Demokraten auf den Leim gegangen, kritisierte Trump anschließend auch im Weißen Haus. Er behauptete, dass bestimmte seiner Parteikollegen „einem Drehbuch der Demokraten“ folgten.
Selbst hochrangige Republikaner wie Mike Johnson, Vorsitzender des Repräsentantenhauses, fordern inzwischen Transparenz in der Angelegenheit.
Trumps Haltung zu Epstein-Akten spaltet MAGA-Bewegung der Republikaner
Die Verweigerungshaltung des Präsidenten befeuert Spekulationen in seiner eigenen Anhängerschaft. Viele Trump-Fans werfen mittlerweile die Frage auf, ob der Präsident in der Sache etwas zu verbergen hat. Trump bezeichnet die Forderungen nach Offenlegung als „Schwindel“ der Demokraten, dem seine „ehemaligen“ Unterstützer aus der MAGA-Bewegung aufgesessen seien. Die Distanzierung von seiner eigenen Basis markiert eine bemerkenswerte Entwicklung in der politischen Landschaft der USA.
Der Fall Epstein bleibt ein politisches Pulverfass. Der Sexualstraftäter hatte über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht und verfügte über beste Kontakte in die amerikanische High Society. Präsidenten und Milliardäre verkehrten in seinem Umfeld – auch Trump selbst verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos der beiden belegen. In Audioaufnahmen von Jeffrey Epstein aus dem Jahr 2017, in denen er über seine Beziehung zu Donald Trump spricht, sagte er: „Ich war Donalds engster Freund für 10 Jahre“, wie The Daily Beast und andere US-Medien berichteten.

Als der damals 66-jährige Epstein 2019 unter umstrittenen Umständen in seiner Gefängniszelle starb, löste dies eine Welle von Verschwörungstheorien aus.
Epstein-Spekulationen spalten politische Basis der Republikaner
Die Verbindungen zwischen Epstein und der Elite des Landes lieferten perfekten Nährboden für Spekulationen. Viele Zweifler vermuten, dass Epstein getötet wurde, um die Taten Dritter zu verschleiern. Interessanterweise teilten auch die vom Präsidenten eingesetzten neuen FBI-Direktoren Kash Patel und sein Vize Dan Bongino vor ihrer Berufung ähnliche Ansichten.
Trumps kategorische Weigerung, die Akten offenzulegen, steht im direkten Widerspruch zu seinen Wahlkampfversprechen und verstärkt nun die Risse in seiner politischen Basis. (dpa/lm)