Seine Ärzte sind besorgt: Altkanzler Gerhard Schröder soll unter Burnout leiden. Der Politiker wurde in eine Klinik eingeliefert.
Berlin – Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich wegen einer Burnout-Diagnose in klinische Behandlung begeben. Das teilte Schröders Anwalt der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Wie aus den Angaben hervorgeht, bescheinigt sein Arzt dem 80-Jährigen in einer der dpa vorliegenden Stellungnahme für den Untersuchungsausschuss ein „typisches Burnout-Syndrom mit dem Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel“. Burnout ist ein Zustand der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch chronischen Stress entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burnout offiziell als Gesundheitsproblem anerkannt.
Burnout bei Altkanzler Schröder: Leidet an „Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten“
Der Altkanzler leide auch an „Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen“. Schröder sei „weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere – insbesondere öffentliche – Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen“. Zuletzt hatte Mitte Januar die krankheitsbedingte Absage Schröders im Schweriner Landtags-Untersuchungsausschuss zum Bau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 Spekulationen um seinen Gesundheitszustand befördert.
Über ihren Anwalt bat die Familie Schröder die Öffentlichkeit ausdrücklich darum, die Privatsphäre des Erkrankten zu respektieren. Wie aus Informationen der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht, sollen sich Weggefährten des Altkanzlers schon länger Sorgen um den 80-Jährigen machen. Demnach würde der SPD-Politiker immer häufiger gestresst und nicht mehr so agil wie noch zu seinem vergangenen Geburtstag wirken. Schröder wird im April 81.
Altkanzler Schröder leidet an Burnout: SPD-Politiker wegen Haltung zu Russland umstritten
Der Altkanzler gilt seit Jahren als umstritten. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik im Jahr 2005 wechselte der SPD-Politiker schnell ihre die Rolle des Aufsichtsrats von mehreren Firmen. Zudem sorgt seine Freundschaft zu Wladimir Putin in den vergangenen Jahren für zahlreichen Ärger. Der Bundestag strich Schröder sein Altkanzlerbüro. Ein SPD-Parteiausschlussverfahren scheiterte allerdings. Im Zusammenhang mit dem Nord-Stream-Untersuchungsausschuss sollte geklärt werden, welche Rolle Schröder innehatte. Nord Stream 1 hatte er als Kanzler, den Bau der weiteren Pipeline dann 2006 als Verwaltungsratsvorsitzender der Nord Stream 2 AG befördert. (fbu/dpa)