„Klimapark Steinhöfel“ - In der brandenburgischen Provinz entsteht die Zukunft der deutschen Energie

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„Leuchtturm-Projekt“: In Brandenburg entsteht Europas größte Solarfarm
Sunfarming/Spie, Symbolbild „Leuchtturm-Projekt“: In Brandenburg entsteht Europas größte Solarfarm
Mittwoch, 11.09.2024, 15:10
Über nicht einmal 5000 Einwohner verfügt die beschauliche Gemeinde Steinhöfel in Brandenburg. Hier jedoch soll ein riesiges Modellprojekt der deutschen Energiewende entstehen: Europas größter Solarpark. Der Park soll nicht nur die Energieerzeugung ankurbeln - sondern auch die örtliche Landwirtschaft.
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In der brandenburgischen Gemeinde Steinhöfel entsteht derzeit ein ambitioniertes Projekt: der Klimapark Steinhöfel. Auf einer Fläche von rund 500 Hektar soll hier Europas bisher größtes Agri-PV-Projekt realisiert werden. Das Besondere daran: Die Solaranlagen werden so konstruiert, dass darunter weiterhin Landwirtschaft betrieben werden kann. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2026 geplant.

Innovative Doppelnutzung der Flächen

Das Konzept des Klimaparks Steinhöfel sieht vor, die Flächen doppelt zu nutzen: einerseits zur Erzeugung von Solarstrom und andererseits für landwirtschaftliche Zwecke. Dafür kommen spezielle bifaziale Glas-Glas-PV-Module zum Einsatz, die in einer Mindesthöhe von 2,10 Metern installiert werden und auch reflektiertes Licht auffangen können. Wegen der Mindesthöhe kann unter den Modulen weiterhin Ackerbau betrieben oder Vieh gehalten werden.

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Das innovative Licht- und Regenwassermanagement soll positive Effekte auf Tierwohl, Biodiversität, CO₂-Reduktion und Grundwasserschutz haben. Zudem erhofft man sich eine Ertragssicherung auf den bisher schwer zu bewirtschaftenden sandigen Böden der Region. Nach Fertigstellung der Agri-PV-Anlagen sollen die Flächen als mehrjährige Futtermittelproduktionsflächen sowie als Weiden für Kälber- und Färsenaufzucht genutzt werden.

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Leuchtturm-Projekt mit 753 Megawatt Leistung

Mit einer installierten Gesamtleistung von 753 Megawatt soll der Klimapark Steinhöfel zum Leuchtturm-Projekt der Photovoltaik-Branche werden. Er erstreckt sich über acht Ortsteile der Gemeinde Steinhöfel. Um den im Klimapark erzeugten Solarstrom ins Stromnetz einzuspeisen, wird erst ein eigenes Umspannwerk errichtet. Dieses wird mit vier Transformatoren ausgestattet und speist die Energie über 110-Kilovolt-Kabelsysteme in das Hochspannungsnetz des regionalen Verteilnetzbetreibers Edis ein.

Das Projekt ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Projektentwickler Sunfarming, der Gemeinde, den Bürgern, dem Landkreis sowie den landwirtschaftlichen Verpächtern und technischen Partnern. Ziel ist es, zu belegen, dass Agri-PV-Anlagen Umwelt, Natur und Grundwasser vor dem Klimawandel schützen und gleichzeitig Wertschöpfung in ländliche Regionen bringen können. Der Klimapark Steinhöfel soll dafür als Vorzeigebeispiel dienen.

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Von Kai Gosejohann

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