Er liebte seine Motorräder und war bis zum Schluss leidenschaftlicher Biker

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Der Olchinger Willi Resch wurde 88 Jahre alt. © os/Repro

Er war vielen in Olching bekannt: Willi Resch, leidenschaftlicher Motorradfahrer und Ehrenmitglied des MSC Fürstenfeldbruck. Nun starb er bei dem Hobby, das er am meisten liebte.

Olching - Immer in Bewegung, körperlich und geistig – das war Willi Resch sein ganzes Leben lang. Stillstand war nichts für ihn. Seine große Leidenschaft gehörte dem Motorradfahren. Dass er bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, ist ein bitterer Schlusspunkt, den das Schicksal hinter ein prall gefülltes, glückliches Leben gesetzt hat.

Power hatte Willi Resch immer für zwei. Mindestens. Mit 15 Jahren radelte er jeden Tag bei Wind und Wetter von Olching nach München, wo er seine Spenglerlehre absolvierte – und unter anderem an der Bedachung des Hauptbahnhofs mitarbeitete. Der Berufsweg war vorgezeichnet. Resch übernahm den Familienbetrieb, den sein Großvater 1903 gegründet hatte. Die anstrengende körperliche Arbeit war genau das, was dem Spenglermeister taugte.

Seine Freizeit gehörte dem Sport. Als junger Mann organisierte der Olchinger mitten im Ort Radrennen, die viele Zuschauer anlockten. Gerne machte er auch längere Touren, erkundete mit dem Fahrrad auf ungeteerten Wegen die Alpen. Bis nach Österreich, in die Schweiz und nach Italien ging es. Nebenbei war er ein guter Skifahrer, Reckturner, Eisläufer und Schwimmer.

Am allermeisten aber liebte er das Motorradfahren. BMW, Honda, Yamaha – er fuhr alle Marken, oft mehrere gleichzeitig. Noch im hohen Alter standen fünf Maschinen in seiner Garage. Die Hinterbliebenen erinnern sich schmunzelnd, wie er bei jeder Familienfeier nach kürzester Zeit das Gespräch auf seine geliebten Motorräder brachte.

Ehefrau Eva teilte seine Leidenschaft. Ausflüge und Urlaube unternahmen die beiden gern auf dem Motorrad, das Gepäck im Tankrucksack bis unters Kinn gestapelt. „Wir waren ein eingespieltes Team. Er fuhr, ich war der Klammeraffe“, erzählt Eva Resch. Oft ging es auch zu Messen, denn Willi Resch war zeitlebens an technischen Neuerungen interessiert – nicht nur im Bereich Spenglerei und Dachdeckerei. Genauso konnte sich der zweifache Vater und dreifache Großvater für Boots- oder Fahrradmessen begeistern, zu denen er – natürlich – mit dem Motorrad fuhr.

Bald hätte der Volksmusikliebhaber seine 70-jährige Zugehörigkeit zum Motorsportclub (MSC) 1949 Fürstenfeldbruck feiern können. Längst hatte man den engagierten Olchinger dort zum Ehrenmitglied gemacht.

Ein Unfall auf der Staatsstraße zwischen Bruck und Aich setzte dem Leben des in ganz Olching bekannten und beliebten Willi Resch ein jähes Ende. Er fuhr auf einen vor ihm fahrenden Pkw auf, der eine Vollbremsung hatte machen müssen. Resch wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert und dort von einem Kleintransporter erfasst. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Willi Resch wurde 88 Jahre alt.

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