FC Bayern gegen Leverkusen: Ausgerechnet Superstar fällt deutlich ab

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Der FC Bayern empfing während der Wiesn Meister Bayer Leverkusen in der Allianz Arena. Noten und Einzelkritik zum Topspiel der Bundesliga.

München – FC Bayern gegen Bayer Leverkusen. Oder Rekordmeister gegen den amtierenden Double-Sieger – Fußball-Herz, was willst du mehr?

In der Allianz Arena war alles angerichtet und die Gastgeber aus München bestimmten zunächst auch klar die Partie. Einzig, es sprang nichts Zählbares bei rum. Die Werkself zog sich weit zurück und machte die Räume geschickt eng.

Noten FC Bayern: Olise touchiert die Latte – Pavlovic-Fehler bestraft

Super-Neuzugang Michael Olise hatte mit einem Freistoß die erste richtige Chance für die Bayern, doch sein Schuss aus 18 Metern touchierte nur die Latte. Zuvor hatte sich Jamal Musiala ganz stark gegen vier Mann durchgesetzt und war nur noch per Foul zu stoppen.

Aus dem Nichts dann die kalte Dusche für die Münchner. Nach einer Ecke, die Aleksandar Pavlović unnötig verursachte, fiel Robert Andrich die Kugel vor die Füße und der DFB-Star erzielte die durchaus unverdiente Führung für Leverkusen (30.).

Der Youngster aber machte seinen Fehler umgehend wieder gut und erzielte in der 39. Minute mit einem traumhaften Weitschuss den 1:1-Ausgleich. So ging es dann auch in die Pause.

Aleksandar Pavlović traf in der 39. Minute fulminant zum 1:1-Ausgleich im Topspiel gegen Bayer Leverkusen.
Aleksandar Pavlović traf in der 39. Minute fulminant zum 1:1-Ausgleich im Topspiel gegen Bayer Leverkusen. © IMAGO/Heiko Becker

Pavlovic gleicht traumhaft aus – FC Bayern gegen Leverkusen: Noten zum Topspiel

Der zweite Durchgang startete direkt furios! Harry Kane bediente Serge Gnabry, der zunächst am Pfosten scheiterte und den Abpraller an die Latte setzte. Bitter für die Bayern.

In der Folgezeit beherrschte der FC Bayern weiter das Geschehe und ließ Bayer 04 nicht deren gewohnter Spiel aufziehen. Doch wirkliche Torchancen konnte sich die Kompany-Elf auch nicht erspielen.

So endete die Partie 1:1, womit der FC Bayern seinen Spitzenplatz mit 13 Zählern an der Tabelle in der Bundesliga behauptete. Es sind die ersten Punktverluste unter Trainer Vincent Kompany. Meister Leverkusen steht nun bei zehn Punkten.

Manuel Neuer

Diesmal gab es keine Last-Minute-Absage – wie letzte Woche in Bremen. Neuer war fit und stand wie gewohnt oft weit vor dem eigenen Kasten. Lange kam Leverkusen nicht gefährlich nach vorne, der erste Torschuss aber war dann gleich drin – und Neuer machtlos. Note: 3

Raphaël Guerreiro

Rückte für Konrad Laimer in die Startelf und war somit die einzige Personal-Änderung unter den Feldspielern. Verlor den ersten Ball, spielte aber den ersten guten nach vorne. Auf der Position des Rechtsverteidigers musste er trotz der offensiven Ausrichtung der Bayern wach bleiben, Guerreiro aber zog auch viel ins Zentrum und brachte sich immer wieder in gute Positionen. Ein Aktivposten. Note: 2 (ab 78. Konrad Laimer, o.B.)

Dayot Upamecano

Hatte hinten zum ersten Mal seit langem einen Gegner, der physisch auf demselben agierte wie er. Dass er früh verwarnt wurde (23.), war da natürlich ungünstig. Weil Leverkusen aber auch wenig nach vorne tat, kam er nicht die Bredouille. Vorne bei Kopfbällen gebraucht, aber ohne Erfolg. Note: 2

Minjae Kim

Stand sicher auf seinem Posten, musste aber gegen Leverkusen auch mal etwas rüder einsteigen – und regte sich bei Schiedsrichterpfiffen dann gerne auf. Unterband einige Leverkusener Angriffsbemühungen und strahlte stets die Sicherheit aus, die eine Mannschaft in einem Spiel wie diesem hinten braucht. Note: 2

Minjae Kim und Aleksandar Pavlović (r.) gehörten zu den besten Bayern-Spielern gegen Leverkusen.
Minjae Kim und Aleksandar Pavlović (r.) gehörten zu den besten Bayern-Spielern gegen Leverkusen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Alphonso Davies

Seine Schnelligkeit war gegen Jeremie Frimpong gefordert. Schalte sich nach vorne ein, gab dem Bayern-Spiel Breite, sorgte aber selten für echte Gefahr. Eine Freistoß-Variante schloss er mit rechts ab, ohne Erfolg. Note: 3

Joshua Kimmich

Machte das Spiel, das ihn in den letzten Wochen so wertvoll gemacht hat: Im Spielaufbau ließ er sich fallen und leitete aus der Zentrale oder der rechten Seite einige Aktionen nach vorne mit ein. Ging es mal in die andere Richtung, hatte er in Florian Wirtz aber einen Gegner, den er auch mal nur mit unfairen Mitteln stoppen konnte. Hatte weniger Freiheiten als gegen die Gegner der letzten Woche, suchte aber konsequent Lücken. Schöner Schuss in der 68. Minute, knapp vorbei. Note: 2

Aleksandar Pavlović

Wenn man ein Gesicht der FC Bayern werden soll, sind Spiele wie der Prestige-Gipfel gegen Leverkusen Reifeprüfungen. Pavlovic agierte meist souverän, manchmal aber unterliefen ihm Leichtsinnsfehler. Aus einer Ecke, die er unnötig ins Aus spielte, entstand das 0:1. Den Ärger darüber jedoch wandelte er in Mut um – und hielt vor der Pause einfach mal drauf. Sein Traumschuss zum 1:1 brachte die Hausherren zurück ins Spiel. Note: 2

Michael Olise

Zeigte sich auf der rechten Seite gewohnt aktiv und selbstsicher. War gut ins Spiel eingebunden, hatte viele Ballaktionen und per Freistoß von der Strafraumkante die beste Gelegenheit der ersten halben Stunde (22.). Kam immer wieder gefährlich durch, diesmal aber ohne zählbaren Ertrag. Note: 3 (ab 78. Leroy Sané, o.B.)

Jamal Musiala

Gab den ersten Warnschuss ab und war bemüht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Da Leverkusen das tunlichst vermeiden wollte, lag Musiala aber auch oft am Boden und war Hauptperson diverser Diskussionen. Vorne wartete man auf den einen genialen Schachzug, Musiala aber eroberte wichtige Bälle und hatte somit einen großen Anteil am Bayern-Spiel. Mehr Kampf als Kunst. Note: 2

Jamal Musiala war meist nur von mehreren Leverkusen-Spielern zu stoppen.
Jamal Musiala war meist nur von mehreren Leverkusen-Spielern zu stoppen. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Serge Gnabry

Hatte die erste Aktion in der Defensive und suchte seine Rolle im Offensivspiel länger als in den vergangenen Partien. Dafür hatte er das 2:1 direkt nach dem Seitenwechsel auf den Fuß (48.), nur der Innenpfosten verhinderte sein drittes Saisontor. Note: 3 (ab 65. Kingsley Coman o.B.)

Harry Kane

Für den ersten Pass war der Engländer zu langsam, richtig ins Spiel eingebunden war der 31-Jährige in der ersten Halbzeit nicht. Dass es nach dem Seitenwechsel besser werden sollte, bewies er mit seiner Flanke auf Gnabry, die beinahe zur Führung geführt hätte. Etwas mehr als 20 Ballaktionen und kein Torschuss waren in Summe aber zu wenig. Verletzte sich zu allem Überfluss kurz vor Schluss am Knöchel und humpelte vom Feld. Note: 4 (ab 86. Thomas Müller, o.B.)

Aus der Allianz Arena berichten Florian Schimak, Hanna Raif und Vinzent Tschirpke

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