Comeback von Rummenigge beim FC Bayern: Hat Hamann den richtigen Riecher?
Dietmar Hamann will, dass sich Uli Hoeneß beim FC Bayern mehr zurückhält, dafür Karl-Heinz Rummenigge ein Comeback feiert. Ein guter Vorschlag?
München – Wer bei der Suchfunktion von Google den Namen Karl-Heinz Rummenigge eingibt und auf ein Auto-Complete wartet, der bekommt zunächst die Vorschläge Wohnort, Vermögen, Ehefrau, Enkelkinder und Song unterbreitet.
Karl-Heinz Rummenigge zählt zu den Legenden des deutschen Fußballs
Von seinen Leistungen als Fußballer und Funktionär ist dagegen wenig zu finden. Dabei geht es bei Karl-Heinz Rummenigge um eine der größten lebenden deutschen Fußball-Legenden aller Zeiten.
Besonders seine Brillanz als Fußball-Funktionär beim FC Bayern wird oftmals zu wenig gewürdigt. Stets werden zunächst Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß angeführt. Rummenigge trieb als gelernter Bankkaufmann die Ausgliederung der Profi-Abteilung des FC Bayern federführend voran und war von 2002 bis 2021 der erste Vorstandsvorsitzende der FC Bayern AG.
Beckenbauer und Hoeneß überließen Rummenigge das Tagesgeschäft
Beckenbauer war spätestens mit seiner Ehrenpräsidentschaft 2009 nicht mehr groß im Alltagsgeschäft des Klubs involviert. Und auch Uli Hoeneß dankte als Manager 2009 ab und stieg zum Präsidenten auf. Er fehlte zwischenzeitlich einige Jahre, weil er eine Gefängnisstrafe absitzen musste.
Genau in dieser Zeit stieg der FC Bayern im modernen Fußball wieder zu einem Weltklub auf. Das sollte man vor allem Rummenigge zuschreiben, der das knallharte Leistungsprinzip beim FC Bayern wohl noch besser als Uli Hoeneß verstanden hat.

Rummenigge verjagte Götze vom FC Bayern
Als zum Beispiel WM-Held Mario Götze 2016 beim FC Bayern immer mehr abbaute, setzte Rummenigge alle möglichen Hebel in Bewegung, um den beliebten, aber teuren und nicht mehr effektiven Spieler loszuwerden.
Das war keine angenehme Sache, aber Rummenigge tat dies zum Wohle des Klubs.
Hamann fordert: weniger Hoeneß, mehr Rummenigge
Wenn nun Sky-Experte Dietmar Hamann sagt, dass die Einmischungen von Uli Hoeneß dem Klub in dieser Form aktuell nicht unbedingt helfen, womöglich aber ein größeres Engagement von Karl-Heinz Rummenigge eine gute Idee wäre, sind durchaus vernünftige Argumente für diesen Vorschlag hervorzuholen.
Rummenigge agiert meist kühl, rational, mit hohem Sachverstand und großem Netzwerk. Das kann man nicht von vielen anderen FC-Bayern-Funktionären derzeit behaupten.
Eine Beförderung im Aufsichtsrat des FC Bayern könnte ausreichen
Sicherlich ginge es bei einem Comeback von Rummenigge nicht darum, dass der 69-Jährige wieder als Vorstandsvorsitzender agiert, aber womöglich reicht es schon, wenn Rummenigge innerhalb des Aufsichtsrates eine präsentere Rolle im Klub einnimmt, die sich auch in der Öffentlichkeit bemerkbar macht.
Wahrscheinlich will aber Rummenigge seinem Freund Uli Hoeneß nicht zu nahe treten und lässt ihn weiter gewähren.

Hamann muss sich gedulden
Denn auch beim FC Bayern gilt: Zu größeren Veränderungen kommt es erst, wenn das Kind wirklich in den Brunnen gefallen ist. Da die Münchner sich von Leverkusen die Meisterschale zurückgeholt haben, ist der Zeitpunkt für große Reformen wohl noch nicht gekommen.
Dietmar Hamann muss sich also mit seinem Ansinnen noch gedulden, auch wenn er wahrscheinlich den richtigen Riecher für die Gesamtsituation beim FC Bayern besitzt.