Das Ende der ISS: Nasa und SpaceX planen spektakuläre Entsorgung
Die ISS wird Ende 2030 ausgemustert. Die Nasa hat nun bei SpaceX eine „Deorbit“-Sonde in Auftrag gegeben, die die Entsorgung der Raumstation übernehmen soll.
Washington D.C. – 1998 wurde mit dem Aufbau der Internationalen Raumstation ISS im Erdorbit begonnen – mittlerweile altert die Raumstation und macht immer wieder mit Problemen von sich reden. Bis 2030 muss sie allerdings noch durchhalten, dann soll sie entsorgt werden. Jetzt hat die US-Raumfahrtorganisation Nasa erstmals Nägel mit Köpfen gemacht und eine Raumsonde bestellt, die das Ende der ISS einläuten soll.
Konkret geht es um eine „Deorbit“-Sonde, die das private Raumfahrtunternehmen SpaceX von Milliardär Elon Musk für die Nasa bauen soll. Die Raumsonde soll dabei helfen, die ISS aus ihrem Orbit zu entfernen und in Richtung Erde zu stürzen. Geplant ist, dass die meisten Teile der Raumstation in der Erdatmosphäre verglühen. Teile, die den Wiedereintritt überstehen, sollen ins Meer fallen. Geplant ist, dass SpaceX eine entsprechende Raumsonde entwickelt und sie an die Nasa liefert.
Internationale Raumstation ISS soll Ende 2030 ausgemustert werden
„Die Auswahl einer US-‚Deorbit‘-Sonde für die Internationale Raumstation wird der Nasa und ihren internationalen Partnern helfen, einen sicheren und verantwortungsvollen Übergang in den niedrigen Erdorbit am Ende der Stationsoperationen zu gewährleisten“, erklärt der Nasa-Mitarbeiter Ken Bowersox in einer Mitteilung.
Die Internationale Raumstation wird seit 1998 von fünf Raumfahrtorganisationen (CSA, Esa, Jaxa, Nasa und Roskosmos) gemeinsam betrieben. Jede dieser fünf Behörden ist für die Hardware verantwortlich, die sie zu diesem internationalen Großprojekt beigetragen hat. Während die USA, Japan, Kanada und die Esa-Mitgliedsstaaten sich verpflichtet haben, die ISS bis Ende 2030 weiterzubetreiben, hat Russland bisher nur bis Ende 2028 zugestimmt. Laut Nasa liegt die Verantwortung für den sicheren Absturz der Raumstation nach dem Ende ihres Betriebs bei allen fünf Betreibern.
Kommerzielle Raumstationen sollen die ISS ersetzen
Seit dem 2. November 2000 leben und arbeiten Menschen kontinuierlich an Bord der Raumstation, die sowohl als fliegendes Labor als auch als Projekt zur Völkerverständigung dient. In den Laboren der ISS werden Experimente aus verschiedenen Fachgebieten durchgeführt – von Biologie über menschliche Physiologie und Physik bis hin zu Technologiedemonstrationen, die auf der Erde nicht möglich wären.
Die Nasa plant jedoch, dass die Wissenschaft auch in Zukunft nicht auf die einzigartigen Forschungsmöglichkeiten in der Schwerelosigkeit verzichten muss. Es soll weiterhin Raumstationen im niedrigen Erdorbit geben, die jedoch nicht von staatlichen Raumfahrtorganisationen, sondern von kommerziellen Unternehmen betrieben werden. Derzeit sind mehrere kommerzielle Raumstationen in Planung. (tab)