„Wir wollen ins Champions-League-Finale“

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Ansage von Bayern-Trainer Tuchel: „Wir wollen ins Champions-League-Finale“

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Die Bayern besiegen Lazio mit 3:0 und stehen damit im Viertelfinale. Nun träumen Trainer Thomas Tuchel & Co. vom Finale.

München - Die Champions-League-Nacht war augenscheinlich kurz für Thomas Müller. Obwohl der Bayern-Routinier die Allianz Arena nach dem 3:0 (2:0) gegen Lazio erst zur Geisterstunde verlassen hatte, meldete er sich bereits am Mittwoch-Morgen in den Sozialen Medien zu Wort.

„Immer noch heiß“, schrieb er – vom Viertelfinal-Einzug nach wie vor euphorisiert – unter ein Bild, das ihn mit Daumen-nach-oben-Geste und Wollmütze vorm lodernden Ofen im Reiterstüberl zeigte. Müller und Doppeltorschütze Kane sorgten mit ihren Treffern quasi im Alleingang für das ersehnte Erfolgserlebnis in der Königsklasse.

FC Bayern hofft auf Champions-League-Triumph

„Das Überleben und das Weiterkommen ins Viertelfinale ist für den ganzen Verein enorm wichtig – nicht nur für uns Spieler als kleinen AdHoc- Moment, sondern auch für die Strahlkraft des Vereins“, sagte der Routinier und kündigte im nächsten Atemzug an: „Wir sind und wir wollen natürlich weiter ein Top-Club im europäischen Spitzenfußball sein – und dafür musst du auf alle Fälle ins Viertel- und Richtung Halbfinale kommen.“ Wohl wissend, dass die Bundesliga-Meisterschaft angesichts des Zehn-Punkte-Vorsprungs von Bayer Leverkusen so gut wie weg ist. Doch die Hoffnung stirbt auch beim Ur-Bayer zuletzt: „Von der Einstellung würde ich es so sehen: Wir wollen dem Fußballgott schon noch mal ne Chance geben, dass er Klischees beibehalten kann – es sieht aktuell nicht nach Vizekusen aus, aber wir wollen dranbleiben…“

Trotz aller Schalen-Sticheleien ist der Henkelpott in München heuer der realistischere Titel. Das weiß auch Trainer Thomas Tuchel: „Der Champions-League-Titel ist immer der reizvollste Titel und der schwerste Titel, den es in Europa zu holen gibt. Das ist wahrscheinlich auf der Welt das schwerste Turnier. Deshalb hat es einen unglaublichen Reiz.“ Dieser werde auch nicht größer, wenn man am Saisonende gehe und auch nicht kleiner, wenn man einen langfristigen Vertrag hätte: „Der bleibt immer gleich für alle von uns. Nur: Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir von Schritt zu Schritt denken.“

FC Bayern München - Lazio Rom
Münchens Trainer Thomas Tuchel gibt taktische Anweisungen. © Tom Weller/dpa

Bosse üben sich noch in Zurückhaltung

Trotz dieser gewöhnlichen Parole gab der Münchner Fußballlehrer nach dem Erfolg gegen Lazio den Final-Einzug als erklärtes Ziel seiner restlichen Amtszeit bis Sommer aus: „Jedes Team, das im Viertelfinale ist, möchte ins Finale – wir auch! Wir müssen weitermachen und dranbleiben.“ Aber was braucht es, um am 1. Juni im Königsklassen-Endspiel im Wembley Stadion in London zu stehen? In den Augen von Tuchel „ein bisschen Losglück“ und die passende „Tagesform“.

Während Trainer und Führungsspieler also in bester Mia-san-mia-Manier vom großen Coup träumen, üben sich die Bosse noch in Zurückhaltung. Für CEO Jan-Christian Dreesen wäre es „vermessen, jetzt schon viel, viel weiter zu träumen“. Sportvorstand Max Eberl mahnte nach den jüngsten Rückschlägen eine Politik der „kleinen Schritte“ an – auch wenn man das bei Bayern nicht kenne. Die Auslosung in Nyon steigt am 15. März und das Viertelfinale findet am 9./10. und 17./18. April statt. Vielleicht kommt der Reiterstüberl-Ofen von Thomas Müller dann wieder zum Einsatz, sollte das Münchner Königsklassen-Feuer auch nach dieser K.o.-Runde weiter lodern. (Manuel Bonke, Vinzent Tschirpke, Philipp Kessler)

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