Anke Engelke und Matthias Brandt im ARD-Silvester-Klassiker „Kurzschluss hoch drei“: Gemeinsam frieren auf der Dachterrasse!
Der Kurzfilm „Kurzschluss“ mit Anke Engelke und Matthias Brandt aus dem Jahr 2022 ist schon jetzt ein herrlicher Silvester-Klassiker. Silvester 2024 zeigt das Erste nun „Kurzschluss hoch drei“. Ist die Fortsetzung geglückt?
Angeblich steckt in Wahrheit Bjarne Mädel dahinter. Denn eigentlich hatte der doch den dritten Teil der kurzweiligen Silvester-Reihe „Kurzschluss“ mit Anke Engelke und Matthias Brandt drehen sollen. So hatte es mal geheißen – wer am 30. Dezember 2024 um 23.25 Uhr in der ARD „Kurzschluss hoch drei“ einschaltet, wird allerdings unter dem Wörtchen Regie den Namen Jänta Litenbjörn lesen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ könnte diese Wortschöpfung ein Pseudonym für Bjarne Mädel sein. Der für die Produktion verantwortliche WDR will sich dazu nicht äußern. Fest steht: Ob es nun eine schwedisch klingende Regisseurin oder der deutsche Kultregisseur war: Nach „Der zweite Kurzschluss“ 2023 reicht auch „Kurzschluss hoch drei“ nicht an den phänomenalen Auftakt aus dem Jahr 2022 heran.
Blick zurück: In besagtem ersten Film „Kurzschluss“ trifft Bettina Maurer (Anke Engelke), Bürgermeisterin einer Kleinstadt, in der Silvesternacht in einer Bankfiliale auf Martin Hofmann (Matthias Brandt). Durch einen Kurzschluss werden die beiden eingesperrt, kurz vor Mitternacht. In Echtzeit schauen wir ihnen dabei zu, wie sie versuchen, irgendwie aus dem Gebäude herauszukommen. Es folgen 30 Minuten, die alles auf den Bankfilialenteppich bringen, was uns Menschen so ausmacht. „Wie die Engelke und der Brandt die Stimmungswechsel von Ärger über brüllende Wut, leise Hoffnung, Resignation und Das-Beste-draus-Machen in diesen 30 Minuten durchleben, ist großes Kino“, frohlockten wir bei der Erstausstrahlung.
Drehbuchautor Claudius Pläging erzählt sehr nah am echten Leben
Auch im zweiten Teil waren die beiden eingesperrt, diesmal im Geräteraum in der Turnhalle, in der die örtliche Silvestersause stieg. Schon diese Rakete zündete nicht so richtig. Nun also in „Kurzschluss hoch drei“ ein Wiedersehen der beiden in Berlin. Bettina zu Besuch bei Martin. Der sie mit seiner Dachterrasse beeindrucken wollte. Oben angekommen, stellt die sich aber als weniger traumhaft als vorgegaukelt dar. „Eigentlich eher ein Dach als eine Terrasse, oder?“, miesepetert Bettina. Und schnell wird klar: Bei diesen beiden ruckelt nicht nur der Aufzug nach oben gewaltig. Drehbuchautor Claudius Pläging findet dafür einmal mehr hübsche Pointen. Etwa, wenn der Notdienst-Mitarbeiter durch die Aufzuganlage ein frohes neues Jahr wünscht, verbunden mit den Worten: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Was die beiden schon gar nicht mehr hören. Ihr eigener Anfangszauber scheint verflogen.
Diesmal sperren sich Bettina und Martin unglücklicherweise auf dem Dach/der Dachterrasse aus. Ohne Jacke. Ohne Handys. Zwei Menschen Ende 50, Anfang 60, die schon einen Rucksack voll Erfahrungen mit sich herumtragen, versuchen einen gemeinsamen Neubeginn. Wer da ein dauerhaftes rauschendes Feuerwerk erwartet, hat zu viel Hollywood gesehen.
Dies hier ist das echte Leben. Sehr wahrhaftig erzählt Claudius Pläging. Und man sieht ihnen gern zu, den beiden Schauspielstars. Schmunzelt über manche hübsche Wortspielerei. Er: „Du weißt doch: Lieber den Spatz in der Hand“ – sie, entsetzt: „Als ... ?“. Und doch wird man am Silvesterabend wieder das Original in der ARD Mediathek suchen. Wer alle drei anschauen möchte: Man findet sie dort und der WDR zeigt sie am 31. Dezember 2024 ab 15.15 Uhr am Stück. Einen guten Start hinein – ganz ohne Kurzschluss!