Touristen reisen für „Yellowstone“ nach Montana – und gehen den „echten“ Duttons damit auf die Nerven

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Die Serie „Yellowstone“ ist in Montana alles andere als unumstritten. Für viele Einheimische ist die Darstellung ihrer Heimat weit entfernt von der Realität.

Yellowstone“ ist eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre und bei Paramout+ sind mittlerweile bereits zwei Prequel-Serien gestartet desselben Universums gestartet: „1883“ und „1923“. Doch für viele Menschen in Montana ist sie alles andere als ein Grund zur Freude. Die hitzige Western-Soap über die Duttons, die ihr Land gegen äußere Bedrohungen verteidigen, mag viele Zuschauer fesseln – doch sie trifft bei den Einheimischen einen empfindlichen Nerv. Die Darstellung ihres Heimatstaates in der Serie passt nicht immer zur Realität und lässt den wahren Montana-Gedanken in den Hintergrund treten.

„Yellowstone“ und die Abweichungen von der Realität

Die Erfolgsserie „Yellowstone“ sorgt bei vielen Montanans weniger wegen der dramatischen Handlungen für Ärger, sondern vielmehr aufgrund der vielen Ungenauigkeiten. Beispielsweise wird in der Serie eine schnelle Fahrt von Billings nach Kanada gezeigt – in der Realität sind die Distanzen viel größer. Auch die Darstellung von landwirtschaftlichen Tätigkeiten ist oft weit von der Praxis entfernt: So wird ein Kalb in der Serie ohne Handschuhe zur Welt gebracht, was für echte Rancher unvorstellbar ist.

Luke Grimes als Kayce Dutton und Kelly Reilly als Beth Dutton in „Yellowstone“ – Das turbulente Familienepos, das den Kampf um das Erbe der Dutton-Ranch erzählt. © Paramount Network

Ebenso wird gezeigt, wie ein Mustang innerhalb kürzester Zeit gezähmt wird, was in Wirklichkeit Monate dauern kann. Diese falsche Darstellung von Montana als einem wilden, unzivilisierten Raum, in dem alles schnell und einfach geht, passt einfach nicht zu den echten Herausforderungen, denen sich Rancher im realen Leben stellen müssen.

Kritik von Einheimischen und der wachsende Fremdenhass

Montana, das in der Serie als das „letzte wahre Land“ dargestellt wird, hat eine lange, komplexe Geschichte im Umgang mit Außenstehenden. Viele Montanans sehen sich als Hüter eines traditionellen Lebensstils, der durch den Zuzug von Touristen und Neulingen bedroht wird. Diese sehen zwar die atemberaubende Landschaft, verstehen jedoch oft nicht, was es wirklich bedeutet, in dieser rauen Umgebung zu leben. Damit verstärkt „Yellowstone“ das Gefühl des Fremdseins.

Touristen und Fans der Serie kommen, um das „echte“ Montana zu erleben, doch ihre Vorstellungen sind oft von der Fantasywelt der Serie geprägt. Ein typisches Beispiel: Ein Fremder aus Brooklyn spricht „Choteau“ mit französischem Akzent – dabei wird der Name hier ganz anders ausgesprochen. Die Serie bringt zwar touristischen Umsatz, doch viele Montanans fühlen sich durch die simplifizierte und unrealistische Darstellung ihres Lebens in der Serie falsch repräsentiert. Die Fehleinschätzungen über das Leben in Montana fühlen sich für viele wie eine Verzerrung der eigenen Identität an.

Fazit: „Yellowstone“ und der tiefe Graben

Trotz aller Kritik ist „Yellowstone“ ein Phänomen, das Montanas realen Wandel widerzuspiegeln scheint. Doch für die echten Montanans bleibt die Serie ein ständiges Ärgernis, das die Realität verzerrt und das Gefühl verstärkt, von der Außenwelt nicht verstanden zu werden. Was für die meisten Zuschauer als ein unterhaltsamer Western daherkommt, ist für viele Einheimische ein Mythos, der ihnen das echte Montana vorenthält.

„Yellowstone“ mag ein weltweiter Hit sein, doch diese neue Serie übertrifft den Western aus sechs Gründen sogar noch. Für die Einheimischen in Montana bleibt die Serie jedoch ein Eindringling, der ihre Realität nicht wirklich erfasst.

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