„Was sind das für Menschen?“ – Unbekannter köpft Lämmchen „Mops“

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Wer hat Lämmchen „Mops“ grausam den Kopf abgetrennt? © privat

Lämmchen „Mops“ wurde auf einer Wiese in Schongau bei lebendigem Leib der Kopf abgeschnitten. Vom zutraulichen Flaschenkind wurde nur der leblose Körper gefunden. Vom Täter fehlt jede Spur.

Schongau – „Was sind das für Menschen?“ Die Schongauerin, die Lämmchen „Mops“ in den vergangenen Monaten mit der Flasche großgezogen hat, steht noch immer unter Schock. „Ich schaue dauernd aus dem Fenster und denke: Dort oben ist der arme Kerl gelegen.“ Bislang hätte sie in Schongau nie Angst gehabt. „Aber wenn so etwas Schreckliches in deinem eigenen Garten passiert, dann wird‘s dir ganz anders.“ Aus diesem Grund will die Schongauerin auch anonym bleiben. Zu groß ist die Angst, ein Verrückter könnte auch dem Wohnhaus näherkommen.

Schon oft hatten die Schongauerin und ihre Mutter Schafe eines Bekannten auf ihrem Hanggrundstück am Gartenweg. Zu Lämmchen „Mops“ baute die Schongauerin schnell eine Beziehung auf. Schließlich hatte es das drei Monate altes Lämmchen seit jeher nicht leicht gehabt: Seine Mutter hatte zu wenig Milch gehabt. Der Besitzer zog „Mops“ über Monate mit dem Fläschchen auf. Alle zwei Stunden saugte er gierig die Milch auf und wuchs prächtig heran. In den vergangenen Wochen übernahm die Schongauerin das Füttern des Lämmchens. Einmal am Tag bekam er die Flasche und genoss auch jegliche Streicheleinheiten in vollen Zügen.

Schongauerin suchte schon vergangene Woche nach dem Lämmchen

„Mops“ war ein zutraulicher Geselle. „Wenn man ihn gerufen hat und manchmal, wenn er einen nur gesehen hat, dann ist er schon gekommen“, erzählt die Schongauerin. „Er hat seinen Kopf in die Handfläche gelegt und sich kraulen und streicheln lassen. Menschen hat er immer als Freund gesehen.“ Ein Umstand, der ihm jetzt vielleicht zum Verhängnis geworden ist.

Schon am Donnerstag hatte die Schongauerin „Mops“ gesucht, um ihm sein Fläschchen zu geben. Sie rief nach „Mops“. Keine Reaktion. Dass sie ihn nicht finden konnte, war nicht unbedingt außergewöhnlich. Schließlich sind auf dem Hanggrundstück viele Bäume und Büsche. Dort könnte er sich ein bisschen verkrochen haben. Außerdem war der steile Hang an diesem Tag wegen des Regens besonders rutschig.

Die Suche nach „Mops“ musste ausfallen. Ebenso wie das Fläschchen an diesem Tag – nicht weiter tragisch. Am Freitag wurde die Skepsis größer. Nachbarn berichteten, dass nur noch zehn statt der elf Tiere gesichtet worden waren. Gemeinsam mit dem Tierbesitzer und dem Nachbarn durchkämmte die Schongauerin das Grundstück. Dann der grausig-schockierende Fund: Der leblose Torso von Lämmchen „Mops“ war achtlos den Hang hinuntergeschmissen worden. Ohne Kopf. Von diesem fehlt bislang jede Spur.

Keine Bisswunde zu sehen

Der Körper des Lämmchens ist unversehrt, nicht eine Bisswunde deutet darauf hin, dass der Fuchs hier zugange hätte sein können. „Mopsi“ wurde nicht gerissen oder ausgeweidet. Er wurde qualvoll ermordet und dann achtlos entsorgt. Die Wunde am Hals – ein komplett gerader Schnitt –, lässt darauf schließen, dass der oder die Täter den Kopf mit einem großen Messer abgetrennt haben muss. Oder war es gar eine Machete?

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Der Schock sitzt allen Beteiligten in den Knochen. „Es entzieht sich mir jeglicher Vorstellungskraft, was in einem Menschen, der so etwas macht, vorgehen mag“, sagt die Schongauerin. „Jemand, der vor einem Tier keinen Respekt hat, der hat das auch nicht vor Menschen.“ Mörder, weiß sie, würden ihre „Karriere“ ja auch manchmal mit dem Quälen von Tieren beginnen. Wer „Mops“ auf dem Gewissen hat, der wird übrigens inzwischen auch von der Polizei gesucht.

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