Mondlandung nicht möglich – Raumsonde „Peregrine“ soll ein feuriges Ende finden
Eigentlich sollte „Peregrine“ die Rückkehr der Nasa zum Mond einläuten. Doch statt der Mondlandung steht der Raumsonde nun ein anderes Schicksal bevor.
Pittsburgh – In der Raumfahrt liegen Freud und Leid häufig nah beieinander. Die aktuelle „Peregrine Mission One“ des privaten Raumfahrtunternehmens Astrobotic aus Pittsburgh ist dafür das beste Beispiel. Am 8. Januar ist die Raumsonde beim Jungfernflug der neuen „Vulcan“-Rakete von ULA mit ins Weltall geflogen. Was zuerst wie ein Erfolg aussah, entpuppte sich bereits einige Stunden später als ein Fehlschlag: Die Sonde „Peregrine“ verlor Treibstoff und schnell war klar, dass sie ihr Missionsziel – eine Landung auf dem Mond – nicht würde erreichen können.
Doch bei Astrobotic gab man alles, um von der Mission möglichst viele Daten zu bekommen. Mittlerweile ist das Treibstoffleck einigermaßen eingedämmt, dazu wurden die Instrumente an Bord des Mond-Landers aktiviert, um Daten zu sammeln. Nur die Mondlandung bleibt unerreichbar. Stattdessen hat das Unternehmen nun festgelegt, was mit „Peregrine“ im weiteren Verlauf passieren soll. Das Ende ist bitter: Die Raumsonde, die auf dem Mond landen sollte, wird die Erde anpeilen und beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
„Peregrine“ sollte auf dem Mond landen – jetzt stürzt die Raumsonde auf die Erde
In einer Mitteilung von Astrobotic heißt es dazu: „Wir halten es zwar für möglich, dass das Raumfahrzeug noch mehrere Wochen in Betrieb ist und möglicherweise die Umlaufbahn so anhebt, dass es die Erde verfehlt, doch müssen wir den anomalen Zustand des Antriebssystems berücksichtigen und die bordseitigen Fähigkeiten des Fahrzeugs nutzen, um die Mission verantwortungsvoll und sicher zu beenden.“ Diese Empfehlung habe man auch aus der Raumfahrt-Community erhalten.

Daher habe man „die schwierige Entscheidung getroffen, die aktuelle Flugbahn des Raumschiffs beizubehalten, um wieder in die Erdatmosphäre einzutreten.“ Es wäre eventuell auch möglich gewesen, „Peregrine“ auf dem Mond aufschlagen zu lassen, alternativ hätte die Raumsonde als unkontrollierbarer Weltraumschrott durch das Weltall treiben können. Astrobotic habe sich jedoch für die „verantwortungsvolle Beendigung der Mission“ entschieden. „Wir glauben nicht, dass der Wiedereintritt von ‚Peregrine‘ ein Sicherheitsrisiko darstellt und dass das Raumschiff in der Erdatmosphäre verglühen wird“, heißt es in der Mitteilung.
Nasa ist an „Peregrine“-Mission von Astrobotic beteiligt
Wann genau „Peregrine“ auf die Erde stürzen wird, wurde noch nicht veröffentlicht. In der Astrobotic-Mitteilung heißt es jedoch, dass die Mission am 18. Januar beendet wird. Details sollen am 18. Januar um 18 Uhr MEZ in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der US-Raumfahrtorganisation Nasa bekannt gegeben werden. Die Nasa ist an der fehlgeschlagenen Mondlandung beteiligt, denn sie hat den Mond-Lander mit 108 Millionen US-Dollar finanziert und selbst fünf Instrumente an Bord von „Peregrine“.
Die geplante Mondlandung sollte die Rückkehr der Nasa zum Mond einläuten und die erste weiche Landung eines privaten Unternehmens darstellen – davon kann nun keine Rede mehr sein. Doch sowohl Astrobotic als auch die Nasa geben nicht auf: Beide wollen im November 2024 einen weiteren Versuch unternehmen, dieses Mal mit dem größeren Lander „Griffin“, der den Nasa-Rover „Viper“ zum Südpol des Mondes transportieren soll.
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Nasa will weiter zum Mond fliegen
Bereits im Februar will die Nasa mit dem privaten Unternehmen Intuitive Machines einen weiteren Anlauf starten, um zum Mond zu kommen. Dem könnte die japanische „Slim“-Mission zuvorkommen, die bereits im September 2023 gestartet ist und am 19. Januar auf dem Mond landen soll. (tab)