„Hintertür“ eingebaut? China bezweifelt Sicherheit von Nvidias H20-Chips

China hat ernsthafte Sicherheitsbedenken gegenüber den H20-KI-Chips von Nvidia geäußert, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt wurden. Laut einem Artikel auf einem staatlich unterstützten WeChat-Konto unter dem Namen Yuyuan Tantian seien die Chips weder technologisch fortschrittlich noch umweltfreundlich. Außerdem könnten sie Sicherheitslücken enthalten, die „Hintertüren“ ermöglichen. Diese potenziellen „Backdoors“ könnten es Dritten erlauben, unbefugten Zugriff auf Geräte zu erlangen und etwa Fernabschaltungen vorzunehmen.

Nvidia sei aufgefordert worden, überzeugende Sicherheitsnachweise zu liefern, um das Vertrauen der chinesischen Nutzer zu gewinnen, meldet der US-Börsensender CNBC.  Das Unternehmen habe nicht sofort auf den Vorwurf reagiert. Mittlerweile habe Nvidia jedoch klargestellt, dass seine Produkte keine "Hintertüren" enthielten, die einen Zugriff aus der Ferne ermöglichen. 

Trump hatte Export von H20 zeitweise komplett untersagt

Die US-Regierung hatte bereits Ende 2023, noch unter Präsident Joe Biden, Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Chips gegen China verhängt. Im April 2025 verbot sein Nachfolger Donald Trump Nvidia den Export der Nvidia-Chips nach China komplett, woraufhin Nvidia eine Sonderabschreibung über mehrere Milliarden Dollar vornehmen musste. Im Juni hob Trump die Anordnung jedoch wieder auf. 

Seitdem darf Nvidia die künstlich gedrosselten KI-Chips wieder in China anbieten. Doch angesichts der politischen Spannungen zwischen den USA und China könnte der derzeit wertvollste Chipkonzern der Welt nun mit neuen Vermarktungsrisiken konfrontiert werden.

Wenige Tage zuvor hatte bereits die englischsprachige Staatszeitung "Chian Daily" Kritik an Nvidia geübt. In einem Kommentar wurde gefordert, Nvidia müsse „überzeugende Sicherheitsnachweise” vorlegen, um die Bedenken chinesischer Nutzer hinsichtlich der Sicherheitsrisiken seiner Chips auszuräumen und das Vertrauen des Marktes zurückzugewinnen.