Große Sorgen bei „Mister Spex“ - Millionen Kunden sind betroffen: Job-Aus bei größtem Online-Optiker in Europa
Es sind schwere Zeiten für den Brillenhändler „Mister Spex“. Das Unternehmen, das 2007 gegründet wurde und seitdem seinen Hauptsitz im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hat, musste erst vor wenigen Tagen eine Gewinnwarnung herausgeben.
Die Aktien sind mittlerweile weniger als ein Zehntel des Ausgabewertes von 25 Euro wert. Jetzt soll ein radikaler Umbau her, um das Unternehmen doch wieder in ruhigere Fahrwasser zu führen.
So gab das Unternehmen in einer Mitteilung bekannt, dass der Aufsichtsrat ein umfassendes Paket beschlossen habe. Unter dem Arbeitstitel „SpexFocus“ geht nun eine Restrukturierung daher, die es durchaus in sich hat.
Zehn Prozent der Mitarbeiter sollen gehen
Demnach sollen zehn Prozent der insgesamt 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen müssen. Das ist aber noch lange nicht alles.
Die internationalen Filialen in Österreich, Schweden und der Schweiz sollen komplett geschlossen werden. Zudem müssen sich Kunden wohl auch auf neue Preise einstellen, die nun „angepasst“ werden sollen.
Laut Wikipedia handelt es sich bei „Mister Spex“ um den „größten Brillen-Onlinehändler Europas“. Durch die nun drastischen Schritte erhoffe man sich demnach eine Steigerung des operativen Gewinns inklusive Miete von mehr als 20 Millionen Euro.
Streit unter Aktionären
Dass das Unternehmen schon länger mit Problemen zu kämpfen hatte, ist kein Geheimnis. Die Jahresziele für den Nettoumsatz und die Profitabilität wurden bereits gekappt. Zudem schließt man beim Umsatz einen Rückgang von bis zu sechs Prozent nicht mehr aus.
Wie hierzu der „Business Insider“ berichtet, habe es auch zwischen den Aktionären Streit gegeben. So hätten anschließend gleich zwei Mitglieder den Aufsichtsrat verlassen. Zuvor hatte bereits Ende Juli CEO und Gründer Dirk Graber seinen Posten zur Verfügung gestellt.
Einst hatte er mit Björn Sykora, Philipp Frenkel und Thilo Hardt das Start-up im Jahre 2007 gegründet. Zunächst als Online-Firma, dann folgten auch eigene Filialen. Laut eigenen Angaben besitzt das Unternehmen rund sieben Millionen Kunden.
Von stefan.zeitler1@vnp.de (Stefan Zeitler)