Rekordmieten in deutschen Metropolen: Das sind die aktuellen Trends auf dem Wohnungsmarkt

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Hohe Mietpreise auch im vierten Quartal 2023: Teilweise steigen die Mieten im zweistelligen Prozentbereich. Den höchsten Anstieg zeigt Berlin.

München - Die Mietpreisexplosion hört auch 2024 nicht auf. Durchschnittlich 20 Prozent mehr Miete im Jahresvergleich für eine Wohnung in Berlin, in Stuttgart 14,6 Prozent mehr, in Köln 14,1 Prozent und in München 12,6 Prozent: Für einen Neubau verlangen Vermieter und Vermieterinnen deutlich mehr Miete als im Vorjahr. Das meldet das Immobilienportal Immoscout24.de.

München fährt dabei einen Rekord ein: Hier müssen Mieterinnen und Mieter auch bei den Bestandsmieten 20 Euro pro Quadratmeter zahlen. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt der Wert bei durchschnittlich 8,42 Euro pro Quadratmeter im Bestand, und bei 11,72 Euro pro Quadratmeter im Neubau, wie die Inserate bei Immoscout24.de zeigen würden. Bei den Neubauten sind in München sogar 24 Euro pro Quadratmeter fällig. Und auf eine Mietminderung kann nur hoffen, wer wirklich gravierende Wohnmängel nachweisen kann.

Rekordmieten in Berlin, Köln, München und Stuttgart - höchste Nachfrage verlagert sich

Die Entwicklungen in den deutschen Metropolen im Überblick:

  • Berlin: Stärkster Anstieg für Mieten im Neubau im vierten Quartal (+3,6 Prozent), stärkster Anstieg für Neubauwohnungen im Jahresvergleich (+20 Prozent).
  • Hamburg: Einzige Metropole, in der der durchschnittliche Angebotspreis im letzten Quartal um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken ist.
  • Köln: Die Nettokaltmiete liegt für eine 70 Quadratmeter große Referenzwohnung erstmals über 1000 Euro. Für eine Bestandswohnung werden durchschnittlich 13,36 Euro verlangt, und damit mehr als in Hamburg (13,31 Euro).
  • Düsseldorf mit einer Besonderheit: Hier stiegen die Angebotspreise für Bestandswohnungen um 1,7 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal, die für Neubauwohnungen nur um 1,4 Prozent
  • Leipzig: Mit durchschnittlich acht Euro pro Quadratmeter weiterhin günstig, trotzdem steigen die Mieten im Jahresvergleich um 5,3 Prozent
  • Stuttgart: Im Jahresvergleich steigen die Mieten um 14,6 Prozent, der Preis pro Quadratmeter liegt jetzt bei 18,72 Euro.
  • München: Die Referenzwohnung im Neubau würde doppelt so viel wie in Leipzig (813,40 Euro) kosten, nämlich 1687,70 Euro, im Altbau etwa 1.400 Euro. Im Jahresvergleich steigen die Mieten um 12,6 Prozent

Die Entwicklungen schlagen sich inzwischen auf die Mietgesuche aus: Während die Nachfragen in allen acht Metropolen um insgesamt zwei Prozent sanken, stieg die Nachfrage nach Wohnungen auf dem Land um zehn Prozent. Den stärksten Nachfrageanstieg zeigt allerdings das Umland der Metropolen. Hier wurde um elf Prozent mehr gesucht.

Mieten in Deutschland: So sind sie in den vergangenen 12 Monaten durchschnittlich gestiegen

In der gesamtdeutschen Betrachtung wird für Bestands-Mietwohnungen im Vergleich zum Vorquartal 1,6 Prozent und im Jahresvergleich 5,8 Prozent mehr Miete verlangt. Im Neubau steigen die Angebotsmieten im Quartal um 1,4 und im Jahresvergleich um 7,7 Prozent.

Hintergrund der steigenden Mietpreise ist nicht zuletzt, dass immer mehr Gutverdiener auf den Mietmarkt drängen, statt Eigentum zu erwerben, weil die Zinsen für Immobilienkauf stark gestiegen sind. Wohlhabende investieren dennoch auch 2024 in neue Immobilien. Es sind also vor allem die Mieterinnen und Mieter, die doppelt draufzahlen und vielfach gute Gewinne für Vermieter einbringen. Auch Bürgergeldempfänger können hohe Mieten treffen: Die Ämter übernehmen nicht alle Mietkosten. (kat)

Auch interessant

Kommentare