Piratenschiff am Tölzer „Jailhouse“: Das Ende der „Unsinkbar“
Das Piratenschiff im Biergarten war eines der Aushängeschilder des Tölzer „Jailhouse“. Doch nun ist die „Unsinkbar“ Geschichte.
Bad Tölz – Neun Jahre stand das stolze Piratenschiff mit dem Namen „Unsinkbar“ im Biergarten. „Jetzt ist sie gesunken“, sagt Peter Frech vom „Jailhouse“, dessen Aushängeschild das Boot war. Kindergeburtstage, aber auch Hochzeiten und andere Feste wurden auf der „Unsinkbar“ gefeiert. Doch der Zahn der Zeit nagte am Holz – bis es einfach nicht mehr ging. Die Planken wurden abgetragen und fein säuberlich gestapelt, die Segel eingeholt.

Auch an der Nobel-Disco „P1“ stand das Piratenschiff in einem Sommer
Im März 2015 wurde der zwölf Meter lange Zweimaster mittels Autokran in den Biergarten gehoben und ging dort vor Anker. Wenige Tage zuvor hatte der neun Tonnen schwere Koloss das Gschau, als die Maschkera beim Reichersbeurer Faschingszug die Tölzer Marktstraße stürmten. Denn als Faschingswagen wurde die „Unsinkbar“ einst gebaut. Beim Zug hieß sie allerdings noch „Bläds Gschweal“. Da das bei Gästen in einem Biergarten vermutlich nicht so gut angekommen wäre, suchten „Jailhouse“, Wagenbauer und Tölzer Kurier per Online-Voting einen neuen Namen. „Unsinkbar“ setzte sich am Ende mit 45 Prozent durch. Noch einmal ging das Gastroschiff im Juli 2015 auf Reisen: Die Münchner Nobel-Disco „P1“ hatte den Zweimaster für ein Sommerfest gemietet

Reichersbeurer Faschingskomitee nimmt Wunsch nach etwas Neuem fürs „Jailhouse“ ernst
„Ich hätte nie gedacht, dass das Ding so lange hält“, sagt Klaus Hochwind, Präsident des Reichersbeurer Faschingskomitees, ehrlich erstaunt. Das Schiff sei ja eigentlich nur für den Zug gebaut worden. Frech wünscht sich natürlich, dass der Platz im Biergarten nicht für immer leer bleibt. Da trifft es sich gut, dass 2025 der nächste Reichersbeurer Faschingszug ansteht. Monate vorher beginnt der Bau der aufwendigen Wagen. Es gebe großes Interesse an einem „neuen Schmuckstück“. Dabei müsse es nicht unbedingt ein Schiff sein, sagt Frech. „Es muss halt nur vom Style passen.“ Hochwind wird den Wunsch mitnehmen. Sollte es allerdings bestimmte Gestaltungswünsche geben, bittet er darum, diese frühzeitig mitzuteilen. „Weil wir für die Bauleitplanung ähnlich lange brauchen wie die Stadt Bad Tölz“, scherzt Hochwind.