Knast statt Luxusleben: Marius Borg Høiby bald wieder in Haft? Anwälte warnen
Während die Ermittlungen gegen Marius Borg Høiby weiterlaufen, führt der Sohn der norwegischen Kronprinzessin ein unbeschwertes Party-Leben. Doch Experten sehen das kritisch.
Oslo – Das norwegische Königshaus erlebt derzeit seine schwerste Krise seit Jahren. Zwar wurde Marius Borg Høiby (28) aus der Untersuchungshaft nach kurzer Zeit wieder entlassen, die Vorwürfe gegen ihn verschärfen sich aber immer weiter. Der älteste Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51) und seine Familie leben deshalb weiterhin unter enormem öffentlichen Druck. Eine Frage beschäftigt die norwegische Justiz und Rechtsexperten jetzt besonders: Gehört der Royal-Spross bald wieder hinter Gitter?
Marius Borg Høiby: Keine konkrete Gefahr für die Allgemeinheit?
Seit über zehn Monaten hat Marius Borg Høiby mehrere Strafverfahren am Hals. Dem 28-Jährigen wird unter anderem häusliche Gewalt und Vergewaltigung vorgeworfen, mittlerweile haben sich zehn Frauen als mögliche Opfer zu Wort gemeldet. Rechtsanwalt John Christian Elden sieht gegenüber „Se og Hør“ eine dramatische Entwicklung: „Dass einige Personen angeblich auch nach seiner Festnahme Übergriffen ausgesetzt waren, wird bei der Verhandlung vor Gericht eine zentrale Rolle spielen.“ Diese neue Dimension könnte das Blatt für Marius wenden.
Die entscheidende Frage lautet: Unter welchen Umständen könnte er erneut inhaftiert werden? In Norwegen gelten strenge Bedingungen. Eine Untersuchungshaft wäre nur möglich, wenn konkrete Gefahr besteht, dass Marius Ermittlungen sabotiert, Beweise vernichtet, neue Straftaten begeht oder zu fliehen droht. Laut der norwegischen Zeitung geht die Polizei aktuell nicht davon aus, dass diese Kriterien auf den Promi-Spross zutreffen. Polizeianwalt Andreas Kruszewski hält sich bezüglich einer erneuten Inhaftierung bedeckt und betont lediglich: „Die Prüfung von Zwangsmaßnahmen erfolgt fortlaufend.“
Marius Borg Høiby lebt sein Luxusleben weiter
Marius Borg Høiby selbst scheint sich über eine Inhaftierung aber keine Gedanken zu machen – trotz der Ermittlungen lebt er seinen ausschweifenden Lifestyle voller Luxusreisen und Partys weiter. Anwältin Ann-Iren Skjelbred, die eine der geschädigten Frauen vertritt, äußert sich dazu kritisch gegenüber der norwegischen Zeitschrift: „Es scheint, als würde er die Schwere der Tat und die Lage nicht begreifen.“ Die Juristin bewertet Marius‘ Freilassung aus der Untersuchungshaft als verfrüht. „Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde er inhaftiert, und man kann sich fragen, ob dieser Zeitraum nicht etwas länger hätte sein können“, stellt sie in den Raum.

In einem neuen Podcast des norwegischen Mediums „Verdens Gang“ ergreift ein anonymer Freund allerdings Partei für Marius. „Ich finde, Marius verdient eine Stimme. Er wurde niedergemacht. Fast alle hassen ihn“, erklärt „Erik“ in der ersten Episode von „Kompisen til Marius“. „Hinter der Fassade steckt ein Mensch. Auch wenn er etwas Falsches getan hat, muss es Möglichkeiten geben, in die Gesellschaft zurückzukehren.“
Apropos: Aktuell kann Kronprinzessin Mette-Marit kaum zur Ruhe kommen. Bei einem Literaturfestival weigerte sie sich nun, Fragen zu ihrer Tochter zu beantworten. Verwendete Quellen: seher.no, Podcast „Kompisen til Marius“ der Zeitung „Verdens Gang“