Von 40 Schüler-iPads der Kirchdorfer Grundschule können zwölf nicht mehr geupdatet werden und müssen ersetzt werden. Warum, wissen weder Bürgermeister Uwe Gerlsbeck noch Geschäfsleiter Florian Haider. Auch die nötige Neuanschaffung von Rechnern sorgte beim Rathauschef für Frust.
Kirchdorf – Die Grundschule in Kirchdorf ist eine moderne Schule und nutzt unter anderem iPads für den Unterricht. Aufgrund einer Überprüfung wurde nun festgestellt, dass bei einigen dieser Apple-Geräte kein Update mehr möglich ist. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag wurde nun diskutiert, ob ein Förderbetrag zur Beschaffung neuer Geräte abgerufen werden sollte.
Im Rahmen der möglichen Förderung zur Beschaffung schulischer mobiler Endgeräte wurde der Bestand an der Grundschule Kirchdorf seitens der Verwaltung überprüft. Das Ergebnis: An der Schule gibt es aktuell zehn Lehrer-iPads und 40 Schüler-iPads. Von den Schüler-Geräten sind zwölf iPads der siebten Generation mit 32 GB Speicher im Einsatz – und genau diese können nur noch schlecht oder gar nicht mehr upgedatet werden. Was Geschäftsleiter Florian Haider zudem in der Sitzung erklärte: Ab September kommt eine neue Version des Betriebssystems iOS auf den Markt, das jene iPads voraussichtlich gar nicht mehr unterstützt.
Weil die Förderung auch für eine Ersatzbeschaffung genutzt werden kann, stellte Bürgermeister Uwe Gerlsbeck (CSU) nun die Überlegung in den Raum, diese 12 iPads schlichtweg zu ersetzen – wofür die Kommune einen Förderbeitrag in der Höhe von 4200 Euro erhalten könnte. Kosten würden diese Geräte rund 6350 Euro, womit die Gemeinde rund 2150 Euro selbst berappen müsste. Soweit so gut. Dann allerdings hob Regina Elzenbeck (CSU/FW) die Hand und hatte eine Frage: „Warum gehen bei den zwölf iPads keine Updates mehr, bei den anderen aber schon?“ Und genau das konnte weder Haider noch Gerlsbeck beantworten, denn eingekauft wurden die Geräte im Paket.
Auch Thomas Steininger (CSU/FW) wollte etwas wissen: „Was passiert mit den Geräten? Die kann man doch beispielsweise an Vereine weitergeben“. „Bei fehlenden Updates gibt es ein Sicherheitsrisiko“, erklärte Haider. Der Wert der Geräte würde sich bei diesem Manko seiner Meinung nach höchstens nur noch auf 30 Euro belaufen. „Meines ist auch nicht mehr updatefähig – und ich nehm‘s auch noch her“, entgegnete Gerlsbeck. Weil viele Fragen unbeantwortet blieben, entschied sich der Rathauschef, den Tagesordnungspunkt zu verschieben und bis zur nächsten Sitzung weiter zu recherchieren.
Für deutlich weniger Verwirrung sorgte hingegen der nächste Tagesordnungspunkt zur Neu-Anschaffung von zahlreichen Rechnern in der Grundschule – unter anderem für die digitalen Whiteboards. Das Problem hier: Keiner der Rechner ist tauglich für das benötigte Windows 11. Problematisch ist daher, dass am 15. Oktober der Support von Windows 10 durch Microsoft ausläuft. Die Kosten für die Neuanschaffung: rund 20 000 Euro plus Installationskosten in Höhe von 2900 Euro. Der Beschluss zum Kauf fiel einstimmig. „Früher haben wir eine Tafel gekauft – und die hat 20 Jahre gehalten. Heute brauchen wir alle fünf Jahre neue Computer. Und alles bleibt an den Kommunen hängen“, so fasste Gerlsbeck die ganze Misere zusammen.
Früher haben wir eine Tafel gekauft – und die hat 20 Jahre gehalten. Heute brauchen wir alle fünf Jahre neue Computer.