Bußgeld für Sand zwischen den Zehen – Urlauber in Italien-Paradies sollten diese Strafe kennen

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Hochsaison: Ein Sandstrand auf der italienischen Insel Sardinien im Sommer, aufgenommen aus der Vogelperspektive. © IMAGO/Joeran Steinsiek/ Steinsiek.ch

Wer sich vor dem Verlassen eines Traumstrandes in Sardinien nicht die Füße wäscht, zahlt hohe Strafen. Denn der Sand wird dort immer weniger.

Cagliari – Noch nie kamen so viele Reisende nach Italien wie im vergangenen Jahr: 134 Millionen Urlauber zählte die italienische Statistikbehörde Istat – bei rund 451 Millionen Übernachtungen. Nicht immer verhalten sich die Gäste respektvoll und ressourcenschonend. Der Übertourismus sorgte vielerorts bereits für kuriose Regeln – auch auf der italienischen Insel Sardinien.

Italien-Urlaub: Bußgeld auf Sardinien für Sand-Souvenir

Auf der Insel Sardinien gab es ebenfalls einen Touristen-Boom: Die Besucherzahlen kletterten 2023 laut Istat um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die vielen Menschen machen auf Sardinien einige besondere Regeln nötig: Am Strand Spiaggia della Pelosa ist es laut Mitteilung auf der Webseite verboten, ein Handtuch direkt auf den Strand zu legen. Stattdessen muss es auf einer speziell dafür vorgesehenen Matte liegen. Die Behörden begründen diese Regel damit, dass die vielen Touristen mit ihren Frottee-Handtüchern zu viel Sand vom Strand abgetragen hatten.

Bei Tausenden Besuchern pro Jahr macht sich das offenbar bemerkbar. Entsprechend saftig ist die Strafe: 500 bis 3.000 Euro können fällig werden. Das gilt in Sardinien für „jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kiesel oder Quarzgestein“, heißt es vom Auswärtigen Amt dazu. Spiagga della Pelosa verlangt von den Besuchern zudem, sich vor dem Verlassen des Strandes den Sand von den Füßen zu waschen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 100 Euro rechnen.

Kuriose Regeln in Italien: Spontaner Strandbesuche unmöglich und Bikini verboten

Einfach spontan an den Strand zu gehen, ist in Italien vielerorts nicht mehr möglich. Auch für den Zugang zum Strandparadies della Pelosa gibt es ein Reservierungssystem, das täglich maximal 1.500 Plätze vergibt. Kein Einzelfall: Bei Posillipo am Golf von Neapel kommt man ebenfalls nur noch mit vorheriger Online-Reservierung ans Meer. Problematisch ist, dass die Regelung nicht nur Touristen betrifft, sondern auch Einheimische. In anderen beliebten Badeorten, etwa Sorrent, Tropea und Cagliari, „ist es verboten, sich im öffentlichen Raum außerhalb von Badebereichen oberkörperfrei oder in Badekleidung aufzuhalten“, mahnt das Auswärtige Amt.

Bei Verstößen gegen die Kleiderregeln schlagen zwischen 25 und 500 Euro zu Buche. Eine entsprechende Regel verhängte unlängst auch der Badeort Lignano an der Adriaküste. Zuvor habe man die Kleidung „dem gesunden Menschenverstand und Anstand der Menschen überlassen“, teilte die Gemeinde im April mit. Damit war es offenbar nicht weit her: Es habe Meldungen gegeben, die einen „zu entspannten Stil einiger Touristen dokumentieren“, hieß es weiter.

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