CSU will Sicherheitsdienst am Waldschwaigsee streichen

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Sechs Vergehen gab es im Durchschnitt pro Einsatztag registrierte der Sicherheitsdienst am Waldschwaigsee. © hab

Karlsfelds Gemeindeverwaltung und Deutsche Lebensrettergesellschaft widersprechen

Karlsfeld – Die Gemeinde Karlsfeld muss auch in diesem Jahr wieder an allen Ecken und Enden sparen, um einen genehmigungsfähigen Haushalt auf die Beine stellen zu können. So stand auch für 2024 wieder so einiges auf dem Prüfstand. Auch der Sicherheitsdienst am Waldschwaigsee.

Die CSU-Gemeinderatsfraktion hatte nämlich angeregt, diesen zu streichen. „Wir würden den Sicherheitsdienst grundsätzlich schon gerne belassen, aber die kommunale Finanzlage lässt das aktuell nicht zu“, teilte CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Wanka auf Nachfrage mit.

Seit zwei Jahrzehnten patrouilliert der Sicherheitsdienst während der Badesaison bei schönem Wetter am Waldschwaigsee in Karlsfeld. Er weist Badegäste zurecht, die unerlaubt Würstchen grillen, und verweist Hundebesitzer und ihre Vierbeiner vom Badesee. Denn Bello, Struppi und Co. dürfen sich laut Satzung während der Badesaison nicht am Waldschwaigsee aufhalten.

Für die CSU würden diese „kleinen Ordnungswidrigkeiten, die meist zu einer Ermahnung führen“, jedoch kein großes Problem für den Waldschwaigsee darstellen, findet Wanka.

Christian Agerer widerspricht jedoch vehement: „Wir können auf den Sicherheitsdienst am Waldschwaigsee nicht verzichten, sonst haben wir ein massives Problem.“ Der technische Einsatzleiter der Deutschen Lebens-Rettergesellschaft (DLRG) des Ortsverbands Karlsfeld befürchtet, dass sein Team zum „der Auffangpuffer“ wird. Die üblichen Beschwerden der Badegäste über Grillgeruch oder herumtollende Hunde würden dann nämlich bei den Rettungsschwimmern landen. Dies sei zum einen nicht die Aufgabe der DLRG und zum anderen überschreite dies in manchen Fällen auch deren Befugnisse, betont Agerer. Im Gegensatz zum Sicherheitsdienst hat die DLRG nämlich kein Hausrecht am Waldschwaigsee. Sie kann Besucher also nicht des Sees verweisen. „Wir haben keine Handhabe.“ Der Sicherheitsdienst ist für die DLRG aber noch aus einem anderen Grund hilfreich. Die Securitys kümmern sich darum, wenn unaufmerksame Besucher wieder einmal die Zufahrtsstraßen für die Rettungskräfte zuparken. Dies sei eine große Unterstützung für den DLRG, sagt Agerer.

Auch Karlsfelds Gemeindeverwaltung hält an der Security fest. „Der Sicherheitsdienst ist für das Ordnungsamt sehr wichtig“, schreibt die Verwaltung in einer Sitzungsvorlage. Für 2024 veranschlagt die Kämmerei 40 000 Euro.

Im vergangenen Jahr kostete der Sicherheitsdienst die Gemeinde Karlsfeld rund 19 000 Euro. Sechs Vergehen gab es im Durchschnitt pro Einsatztag. Bußgelder für die Vergehen sind laut Satzung allerdings nicht vorgesehen, wie eine Sprecherin der Gemeinde mitteilt. Es gibt lediglich eine mündliche Verwarnung. VERENA MÖCKL

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