Immer mehr Jüngere betroffen: Fünf Symptome von aggressivem Blinddarmkrebs
Menschen, die in den 80ern geboren wurden, sollen ein höheres Blinddarmkrebs-Risiko haben als ihre Eltern. Die Krebsart ist aggressiv und wird häufig übersehen.
München – Viele Menschen denken bei Blinddarmproblemen zunächst an harmlose Entzündungen – doch dahinter kann sich auch ein bösartiger Tumor verbergen. Diese Fehleinschätzung wird Patienten oft zum Verhängnis, denn Blinddarmkrebs wird häufig übersehen und zu spät erkannt. Bei Blinddarmkrebs handelt es sich nach Angaben des Klinikums Ingolstadt um eine besondere und seltene Form von Darmkrebs.
Besonders alarmierend: Eine aktuelle Studie im Fachmagazin Annals of Internal Medicine zeigt, dass vor allem jüngere Menschen zwischen 30 und 40 Jahren – die sogenannten Millennials – viermal häufiger an dieser aggressiven Krebsart erkranken als die Generation ihrer Eltern. Normalerweise tritt die Erkrankung laut helios-gesundheit.de erst in der sechsten und siebten Lebensdekade auf. Die Forscher vom Vanderbilt University Medical Center identifizierten nun jedoch Menschen, die in den 80er Jahren geboren wurden, als besonders gefährdete Gruppe.
Blinddarmkrebs: Gefährliche Verwechslung mit fatalen Folgen

Bösartige Tumore des Blinddarms, sogenannte Appendixkarzinome, sind laut Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft selten, jedoch wachsen sie aggressiv. Dies führt in der Regel dazu, dass sie bei ihrer Entdeckung nicht selten bereits gestreut und Metastasen im Bauchfell oder in den Lymphknoten gebildet haben.
Was ist der Blinddarm?
Der Blinddarm (medizinisch: Caecum oder Zäkum) ist der blind endende Anfangsteil des Dickdarms, der am Ende des Dünndarms sackförmig nach unten in die Bauchhöhle ragt. Der Name „Blinddarm“ leitet sich vom lateinischen „caecus“ (blind) ab, da dieser Darmabschnitt blind endet und nicht weiterführt. Er befindet sich im rechten Unterbauch und ist etwa 6-8 cm lang bei einem Durchmesser von etwa 7 cm, womit er der weiteste Abschnitt des gesamten Dickdarms ist. Er bildet eine sackförmige Ausstülpung des aufsteigenden Dickdarms (Colon ascendens).
Die Seltenheit der Erkrankung in Kombination mit der weit verbreiteten Annahme, dass Blinddarmprobleme meist entzündlicher Natur sind, führt zu einer gefährlichen Unterschätzung der Symptome. Diese Fehleinschätzung kann lebensbedrohliche Konsequenzen haben.
Fünf entscheidende Warnsignale bei Blinddarmkrebs erkennen
Umso wichtiger ist es, die Warnzeichen der Krebsart zu kennen. Ein bösartiger Tumor im Wurmfortsatz des Blinddarms macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
- Unerklärliche und anhaltende Bauchschmerzen (meist im rechten Unterbauch)
- Druckempfinden im Bauch oder ein Völlegefühl
- Übelkeit, Appetitlosigkeit oder ungewollter Gewichtsverlust
- Veränderungen bei Stuhlgewohnheiten (zum Beispiel Verstopfung, Durchfall)
- Müdigkeit oder allgemeines Schwächegefühl
Rätselhafter Anstieg bei jüngeren Generationen
Warum vor allem Millennials häufiger von Blinddarmkrebs betroffen sind, ist bislang nicht geklärt. Die Wissenschaftler konnten keine eindeutige Ursache für den Anstieg aufzeigen. Es wird jedoch vermutet, dass Umweltfaktoren, eine veränderte Ernährung oder eine gestörte Darmflora eine wichtige Rolle spielen könnten. (jbr)