Demo gegen Rechtsextremismus in Neufahrn: „Wähl‘ nicht dein Sofa, wähl‘ Europa“

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Zum Zusammenhalt aller demokratischen Kräfte über alle Parteigrenzen hinweg wurde am Neufahrner Marktplatz aufgerufen. © Bündnis 90/Die GRÜNEN

Ein breites Bündnis setzt in Neufahrn ein Zeichen für ein Miteinander ohne Rechtsextremismus.

Neufahrn – Ein breites Bündnis aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Parteien in Neufahrn rief zu einer Kundgebung für ein „Miteinander FÜR ein demokratisches Europa ohne Rechtsextremismus“ am 13. Mai am Marktplatz auf. Im Rahmen der Woche der Demokratie in Neufahrn nutzten dies wieder eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürgern, um ihre Unterstützung kundzutun. Anlass war auch die anstehende Europawahl am 9. Juni.

In einer gemeinsamen Rede am Marktplatz riefen Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier, Josef Eschlwech und Ozan Iyibas zu einem Zusammenhalt aller demokratischen Kräfte über alle Parteigrenzen hinweg auf. Der in Neufahrn gelebte wertschätzende, respektvolle Umgang müsse auch auf europäischer Ebene immer wieder aufs Neue erkämpft werden und über nationale Grenzen hinweg verbindend praktiziert werden.

Die Gefahr von innen heraus

„Wähl nicht dein Sofa, wähl Europa“, mit diesem Slogan rief die Hauptrednerin der Veranstaltung, Margit Ertlmaier, von der überparteilichen proeuropäischen Initiative Pulse of Europe alle Bürgerinnen und Bürger zur Wahl des Europaparlaments am 9. Juni auf. Die EU sei ein komplexes Gebilde, an dem stetig gearbeitet werden muss, so Ertlmaier. In ihren Augen ist die Europäische Union das größte Friedensprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg und der Garant für wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands als Exportnation. Deshalb sei es wichtig, das Parlament zu stärken. Doch die EU sei im Inneren wie im Äußeren so gefordert wie nie. Sowohl an den Außengrenzen, aber vor allem auch von innen heraus drohe Gefahr. „Leider verfängt die Sprache mancher Politiker und aus Worten werden Taten, was nicht wirklich überraschend ist. Im Europa-Wahlkampf werben Politiker friedlich für ihre Positionen und werden dafür bedrängt, bedroht, sogar zusammengeschlagen“, schildert sie. Jetzt müsse die Zivilgesellschaft wieder aufstehen und gegen solche Tendenzen aufbegehren. „Wenn wir bei dieser Wahl einen Rechtsrutsch erleben sollten und im Europäischen Rat mehr Regierungen vertreten sind, die systematisch Presse- und Meinungsfreiheit einschränken, wie Italien unter Meloni, oder die immer autokratischer werden, wie unter Orbán in Ungarn, dann ist das Parlament kein Korrektiv mehr und die von uns so gewohnten und geschätzten Freiheiten keine Selbstverständlichkeit mehr“, malte sie sich aus.

Mit kreativen Plakaten gingen die Neufahrner gegen Rechtsextremismus auf die Straße.
Mit kreativen Plakaten gingen die Neufahrner gegen Rechtsextremismus auf die Straße. © Bündnis 90/Die GRÜNEN

So waren sich alle Redner einig, dass es wichtig sei, dem vorzubeugen und für die Demokratie einzutreten. Denn die Desinformation rechtsgerichteter Parteien und Gruppen, vor allem auf Social Media, sei enorm. Dies gilt es, besonders Jugendlichen zu verdeutlichen, die bei dieser Europawahl erstmalig schon mit 16 Jahren wählen dürfen.

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„Diese Wahl ist eine Schicksalswahl.“

Jeder wurde aufgefordert mitzuarbeiten und so die pro-europäischer Parteien im Parlament zu stärken. Ralf Heim, Vorsitzender des OV Neufahrn der Grünen: „Diese Wahl ist eine Schicksalswahl. Zusammen wollen wir ein kraftvolles Zeichen für ein buntes, farbenfrohes Miteinander sowie für ein starkes Europa setzen und rufen Euch alle auf, an die Wahlurne zu gehen und viele Menschen in Eurem Umfeld zur Stimmabgabe zu motivieren. Denn am 9. Juni gilt es: Verteidige das Herz Europas – mit Deiner Stimme!“
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