Stadtwerke Freising: Vom satten Plus zum knackigen Minus

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Die Stadtwerke haben im Geschäftsjahr 2023 einen Verlust in Höhe von 2,1 Millionen Euro gemacht. © Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH/Christian Schranner

Die Energiesparten Strom, Gas und Wärme der Stadtwerke Freising fuhren 2023 wesentlich weniger Erträge ein als erwartet. Chef Andreas Voigt: „DIe Krise hat uns erwischt.“

Freising - Die Stadtwerke haben im Geschäftsjahr 2023 einen Verlust in Höhe von 2,1 Millionen Euro gemacht. Im Jahr davor schlug noch ein Plus von 637 000 Euro zu Buche. Im Wesentlichen ist das auf ein niedrigeres Ergebnis aus der Stadtwerke Versorgungs-GmbH, sprich auf die Energiesparten Strom, Gas und Wärme, zurückzuführen. Deren Erträge haben sich von 6,2 auf zwei Millionen reduziert. Das geht aus der Jahresrechnung hervor, die am Montag im Werkausschuss vorgelegt wurde.

Stadtwerkechef Andreas Voigt und der stellvertretende Werkleiter Dominik Schwegler machten aber auch die Strom- und Gaspreisbremsen sowie die Sanierung und die Ertüchtigung der Netze für die Entwicklung verantwortlich. So wurden etwa in die Trinkwasserversorgung 2,3 Millionen Euro investiert und für die Verbesserung der Infrastruktur 2,7 Millionen Euro ausgegeben. Außerdem flossen 1,2 Millionen Euro in den Ausbau des Wärmenetzes und knapp eine Million ins Erdgasnetz. „Die Krise hat uns schon erwischt“, sagte Voigt. Auch mit den Betriebskosten, respektive mit den Personalausgabe habe man „immer zu kämpfen“.

Es gab aber auch positive Nachrichten. Etwa, was die Besucherzahlen im Erlebnis-Schwimmbad „fresch“ anbelangt. Die sind laut Schwegler angestiegen. Nicht nur im Hallenbad, sondern besonders deutlich im Freibad und in der Sauna. Insgesamt waren es über 375 000 Besucher. Eine Steigerung um 56 000, was Schwegler darauf zurückführte, dass das fresch erstmals seit Inbetriebnahme ein komplettes Kalenderjahr ohne Einschränkung geöffnet war. Die Umsatzerlöse im fresch sind von 2,2 Millionen auf 2,9 Millionen Euro gestiegen.

Dadurch sei „die Verlustübernahme“ hier deutlich geringer ausgefallen. Das Minus im „fresch“ beläuft sich der Jahresrechnung 2023 zufolge auf 3,5 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 3,7 Millionen Euro. Der Verlust bei den Parkhäusern der Stadtwerke hat sich dagegen deutlich verringert. Von 2,4 auf 1,3 Millionen Euro. Neben gestiegenen Einnahmen in Höhe von 400 000 Euro hat sich hier auch eine nachträgliche Erstattung aus dem Corona-Rettungsschirm bemerkbar gemacht.

Bliebe noch der Trinkwasserverbrauch zu nennen, der nach den Worten von Voigt „leicht rücklaufig“ war. Das hänge damit zusammen, dass die Leute Wasser sparen würden. Die Tendenz liege aber immer noch bei über 3 Millionen Kubikmeter. Aufgrund einer Preisanpassung haben sich die Erlöse aus dem Trinkwasserverkauf von 5,3 Millionen Euro auf 6,2 Millionen Euro erhöht. Dem standen Investitionen von knapp 2,3 Millionen gegenüber.

Eine große Debatte über die Vorlage der Jahresrechnung fand im Werkausschuss nicht statt. Richard Grimm wollte wissen, warum es „von der Fernwärme keine Bilanzausschüttung“ gegeben habe. OB Tobias Eschenbacher führte das darauf zurück, „dass die das reinvestieren“. Voigt bestätigte dies. „Wir müssen in die Netze und in eine neue Gesellschaft investieren“, gab er mit dem Hinweis auf das Thema „erneuerbare Energieversorgung“ zu bedenken. In diesem Jahr sehe das aber schon wieder anders aus, so Voigt.

Werkreferent Ulrich Vogl (ÖDP) war unklar, warum die Einnahmen im Bereich der Sauna im Durchschnitt nur 11,94 Euro pro Gast betragen sollen. Schließlich wären für zwei Stunden doch 20 Euro fällig. Selbst ermäßigt käme man immer noch auf 18 Euro, argumentierte Vogl. Dem hielten Voigt und Schwegler entgegen, dass der Saunabesuch auch die Möglichkeit biete, das Bad kostenlos zu benutzen. Weshalb man einen Teil des Eintrittspreises entsprechend umlegen müsse. Es war von „einer Doppelnutzung“ und davon dass das gesetzlich so vorgeschrieben sei, die Rede. Vogl bat unabhängig davon aber noch mal um „eine Aufschlüsselung“. Voigt versprach, das prüfen zu lassen. „Wird mit dem Protokoll mitgeschickt“, so der Stadtwerkechef.

Ein Lob gab es für das gastronomische Angebot im fresch. Der Werkreferent bezeichnete es als „hochwertig“. Den Zustand des Erlebnis-Schwimmbads bezeichnete Voigt nach fünf Jahren Betriebszeit als gut. Das fresch sei solide gebaut, so viel stehe fest.

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