Trump platzt wieder einmal der Kragen – nun droht ihm ein neuer Prozess
Juristische Probleme dürfte Donald Trump ausreichend haben. Mit einer verbalen Entgleisung fing er sich nun womöglich seinen nächsten Prozess ein. Er war vorgewarnt.
Mar-a-Lago – Im Januar hatte ein New Yorker Gericht den früheren US-Präsidenten Donald Trump wegen Verleumdung zu einer Schadenersatzzahlung von mehr als 80 Millionen US-Dollar an die Autorin E. Jean Carroll verurteilt. Für einen Lerneffekt reichte das offenbar nicht: Trump beschuldigte die Autorin am Montag (27. Mai) erneut zu lügen. Das Rechtsteam von Carroll prüft eigenen Angaben zufolge nun rechtliche Schritte.
Trump reagiert nach Urteil erbost – und greift Carroll erneut an
Das Urteil im Januar war der zweite rechtliche Sieg der Autorin über Trump: Im Mai vergangenen Jahres war der Republikaner bereits wegen Missbrauch und Verleumdung schuldig gesprochen worden. Nun regte sich Trump auf Truth Social erneut darüber auf. Der Beitrag beginnt scheinbar harmlos mit einem Gruß zum US-amerikanischen Feiertag Memorial Day „an alle“. Dann folgen aber schnell radikalere Töne: „Auch an den menschlichen Abschaum, der so hart daran arbeitet, unser einst großartiges Land zu zerstören“, schreibt der 77-Jährige in einem Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social.
Im Anschluss ist von einem „Trump-hassenden Bundesrichter in New York“, [...] die Rede, der „einer Frau, die ich nie zuvor getroffen habe, 91 Millionen US-Dollar für ‚Verleumdung‘ zusprach.“ In seinem Beitrag nannte der frühere US-Präsident Carroll zwar nicht beim Namen, aus dem Kontext geht jedoch klar hervor, dass sie mit „die Frau“ gemeint war. „Sie wusste nicht, wann der sogenannte Vorfall stattfand - irgendwann in den 1990er Jahren -, erstattete nie Anzeige bei der Polizei, musste das ‚Kleid‘, mit dem sie mir gedroht hatte, nicht vorzeigen (es war negativ!) [...]“, so nur einige seiner weiteren Vorwürfe.
Weitere rechtliche Schritte gegen Trump möglich: „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“
Informationen der New York Times zufolge, will die Anwältin von E. Jean Carroll, Roberta Kaplan, nun weitere rechtliche Schritte gegen den Immobilienmogul prüfen. „Wir haben seit dem letzten Jury-Urteil im Januar mehrmals gesagt, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen. Und das gilt auch heute noch – alle Optionen liegen auf dem Tisch“, sagte Kaplan, wie NYT-Reporterin Maggie Haberman auf der Plattform X mitteilte. Die Reaktion ist keine Überraschung: „Wie wir bereits nach dem letzten Urteil der Geschworenen gesagt haben, werden wir weiterhin jede Äußerung von Donald Trump über unsere Klientin E. Jean Carroll überwachen“, hatte Carrolls Anwältin bereits im März gegenüber der Washington Post angekündigt.
Trump hat noch zahlreiche weitere juristische Probleme. Der Republikaner ist der erste Präsident der US-Geschichte, der nach dem Strafrecht angeklagt wurde. Bei zwei Anklagen geht es um Versuche, seine Wahlniederlage gegen den heutigen US-Präsidenten Joe Biden umzukehren. Eine weitere Anklage dreht sich um die Mitnahme von Geheimakten aus dem Weißen Haus. Bei Strafprozess Nummer vier, der Schweigegeldaffäre rund um den Pornostar Stormy Daniels, steht am Dienstag ein wichtiger Termin an: Staatsanwaltschaft und Verteidigung werden in New York im Schweigegeld-Prozess ihre Schlussplädoyers vortragen.
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