Karte zeigt Lage in Syrien nach Assad-Sturz
Karte zum Syrien-Krieg: Welche Gebiete die HTS nach ihrer Blitzoffensive und dem Assad-Sturz kontrolliert und welche nicht. Ein Überblick.
Nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad in Syrien, mit dem eine jahrzehntelange Schreckensherrschaft seiner Familie endet, beginnt in dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land ein neues und ungewisses Kapitel. Die Jubelstimmung der meisten Menschen in Syrien, die die Flucht Assads nach Moskau als Befreiung feiern, mischt sich die Sorge über Chaos und neue Gewalt, die nun drohen könnten. Die Allianz aus Rebellen, angeführt von Islamisten, steht nach ihrer erfolgreichen Blitzoffensive vor der schwierigen Frage, wie sie das gespaltene Land regieren wollen. Eine Karte der dpa zeigt einen Überblick:

Neben der HTS und verbündeten Rebellengruppen sind im Land unter anderem kurdische sowie Türkei-nahe Milizen aktiv. In dem ethnisch und konfessionell gespaltenen Land leben unter anderem Kurden, Alawiten, Drusen und Christen. Die Minderheit der Aleviten war der wichtigste Unterstützer der nun gestürzten Assad-Regierung.
Syrien-Karte: Das Assad-Regime war vor allem auf Russland und den Iran angewiesen
Militärisch war die Assad-Regierung vor allem vom Iran und Russland abhängig, das unter anderem eine Luftwaffen- und eine Marinebasis an der syrischen Mittelmeerküste hält. Diese wolle Moskau auch vorerst behalten und mit der künftigen Führung deren Verbleib besprechen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Ein Abzug ist demnach derzeit nicht geplant – obwohl Russland Berichten zufolge bereits Militärgüter aus Syrien abzieht. Wladimir Putin hat Assad und seiner Familie derweil Asyl gewährt.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden kündigte an, dass auch amerikanische Soldaten bis auf Weiteres in Syrien bleiben werden. Im Land sind etwa 900 US-Soldaten stationiert. Israel verlegte derweil seine Streitkräfte in die Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen und anderen Orten, darunter auch auf der syrischen Seite des Berges Hermon. Die israelische Luftwaffe flog laut Aktivisten nach dem Sturz Assads auch Angriffe im Raum der syrischen Hauptstadt Damaskus. (nak/dpa)