Comeback des E-Twingo: Renault startet mit coolem Kleinwagen durch

Der neue R 5 ist für Renault 5 ein echter Hoffnungsträger und selbst viele Wettbewerber applaudieren voller Anerkennung. Ein Auto wieder unter der Regie von Luca de Meo – wie schon die Neuauflage des Fiat 500 im Jahre 2007. In wirtschaftlich schweren Zeiten hat Renault bei den Einstiegsmodellen die große Elektro-Welle ausgerufen. Das Triumvirat aus R5, R4 und Twingo soll es richten und den Renault-Fans Lust auf Elektroautos machen. Der R5 rollt bereits auf dem Markt, der R4 kommt in diesen Wochen und kommendes Jahr soll eine knuffige Neuauflage des Twingo an alte Erfolge anknüpfen. 

Renault Twingo tritt großes Kleinwagen-Erbe an

Während sich an den früheren R4 und R5 eher ältere Semester erinnern dürften, ist der Twingo ein Kind der Neunziger. Noch heute fahren ziemlich viele Ur-Twingos als Studenten-Kiste oder billiger Zweitwagen herum - für französische Verhältnisse ist das simpel konstruierte Wägelchen durchaus langlebig.

Die Premiere des Renault Twingo im Oktober 1992 auf dem Pariser Salon war eine echte Schau, denn so einen Kleinwagen wie den Twingo hatte es lange nicht mehr gegeben. Sein One-Box-Design aus der Hand von Patrick le Quement war einzigartig und die Konstruktion des Innenraums war spektakulär und einfach zugleich.

Renault Twingo Generation I - 1993 bis 2007
Renault Twingo Generation I - 1993 bis 2007 Renault

Er war ein legitimer Nachfolger des in die Jahre gekommenen Renault 4, doch in seiner Zeit ungewöhnlich modern, wenn nicht futuristisch. Dazu dieser unwiderstehliche Blick: Aus seinen Scheinwerferaugen strahlte so viel Sympathie für die Umwelt, wie es sie seit dem VW Käfer nicht mehr gegeben hatte.

Erster Twingo war ein Riesen-Erfolg

Sein Name Twingo sollte dem Design nach für eine Mischung aus Kleinstwagen und Van stehen. Das Konzept ging auf, denn bis zum Jahre 2007 wurde der Renault-Einsteiger ohne nennenswerte Änderungen im Werk Flins-sur-Seine gefertigt. Der Twingo war trotz seines niedlichen Aussehens ein Revolutionär, der die europäische Kleinwagenklasse neu definierte.  

Der Renault Twingo E-Tech Electric kommt 2026
Der Renault Twingo E-Tech Electric kommt 2026 Renault via Autoren-Union Mobilität

Wie schon beim Mini ein paar Jahrzehnte vorher eroberte der kleine Renault die Herzen der Damenwelt im Sturm, während sich die Herrenwelt wegen des betont knuffigen Designs, der kunterbunten Farben und mäßiger Fahrleistungen eher schwertat. Allein in Deutschland fanden mehr als 500.000 Exemplare ihre Kundinnen, während insgesamt rund 2,4 Millionen Einheiten vom Band liefen. 

Neuer Elektro-Twingo: Cockpit schon enthüllt

Auf dem unbedeutend gewordenen Pariser Salon im vergangenen Herbst wurde nun die neue Twingo-Generation erstmals als seriennahe Studie enthüllt. 2026 kommt er auf die Straße. Design und Proportionen erinnern mächtig an die erste Generation von 1992. Technisch ist noch wenig bekannt, aber folgendes darf man erwarten:

  • Ein eher bescheidenes Leistungsspektrum von 80 bis 100 PS, wobei spätere Sport-Versionen nicht ausgeschlossen sind.
  • Die CMF-EV-Plattform der Franzosen spricht für einen Akku mit 40 Kilowattstunden Kapazität. Bei der Reichweite sind dann um 300 Kilometer zu erwarten.
  • Beim Preis soll Renault nach Informationen aus der Branche den Bereich zwischen 15.000 und maximal 20.000 Euro anpeilen. In Frankreich ist das Elektroauto-Fahren allerdings massiv subventioniert, etwa durch "Social Leasing" für Geringverdiener - zumindest solange den Franzosen nicht die Steuermittel dafür ausgehen.
Der Renault Twingo E-Tech Electric kommt 2026
Der Renault Twingo E-Tech Electric kommt 2026 Renault via Autoren-Union Mobilität

Innen gibt es Platz für vier Personen, die sich über verschiebbare Sitze und viel Licht im Innern freuen können. Gab es bei der ersten Generation ein großes Sonnendach, das sich zunächst manuell und später elektrisch weit öffnen ließ, so ist die Konzeptstudie mit einem großen Panoramadach ausgestattet, die zwar keine Luft, aber viel Sonne ins Innere des Twingo lässt. Ein sieben Zoll Kombiinstrument und ein 10,1 Zoll großen Infotainment-Bildschirm prägen das Armaturenbrett.

Der Retro-Bonus jedenfalls ist dem Wagen gewiss. Die Neuauflage ist seinem Ahnen nicht nur durch die Leuchteneinheiten wie aus dem Gesicht geschnitten und zudem elektrisch. Der Wagen insbesondere den Heimatmarkt in Frankreich und die besonders preissensiblen Märkte in Südeuropa erobern.