Er machte unerlaubt Fotos - Spionageverdacht! Chinese auf Marinestützpunkt in Kiel festgenommen

Der Mann hat sich im Kieler Hafen Zugang zur militärischen Liegenschaft verschafft. Von dort soll er Fotos aufgenommen haben. Vor Ort konnte das Wachpersonal den Chinesen aufgreifen und anschließend der Polizei übergeben.

Chinese befindet sich in U-Haft - Ermittlungen laufen

Auf WDR-Nachfrage bestätigte eine Sprecherin des LKA Schleswig-Holstein lediglich die Ermittlungen gegen den Mann. Der Chinese befinde sich in Untersuchungshaft und es wird wegen des Verdachts des Sicherheitsgefährdenden Abbildens von militärischen Einrichtungen (§ 109g Strafgesetzbuch) ermittelt. Auch das  Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) ist beteiligt. Ob der Mann für einen ausländischen Geheimdienst arbeitet, ist derzeit ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.

„Das Aufklärungsinteresse der Volksrepublik China in Bezug auf die Bundeswehr ist ebenfalls weiterhin hoch“, teilte das BAMAD im jüngsten Jahresbericht mit. „China ist bestrebt, bis zum Jahr 2049 wirtschaftlich und militärisch weltweit führend zu sein. Zu Erreichung dieses Zieles wird auf Maßnahmen der Cyberspionage, hybride Maßnahmen sowie auf klassische Spionageoperationen zurückgeriffen.“

Spannungen in der Ostsee nehmen zu

Im November sorgte ein chinesischer Frachter für Aufsehen, der von Nato-Schiffen umzingelt wurde. Denn das Schiff steht im Verdacht, für die Sabotage von Unterseekabeln in der Ostsee verantwortlich zu sein.China wies die Vorwürfe allerdings von sich. Ebenfalls in der Ostsee kam es zuletzt zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen.