Neue Unterkunft für Flüchtlinge in Wolfratshausen an der Königsdorfer Straße beschlossen

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Auf einem ehemaligen Werkstattgebäude an der Königsdorfer Straße soll eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge entstehen. © Peter Herrmann

Bis zu 150 Flüchtlinge könnten in einer neuen Gemeinschaftsunterkunft auf einem Grundstück an der Königsdorfer Straße 40 unterkommen. Der Stadtrat befürwortete den Antrag auf Vorbescheid für das Bauvorhaben mit 15 zu acht Stimmen.

Wolfratshausen – Laut dem Antragsteller soll der notwendige Ausbau im bestehenden Werkstattgebäude – ein alter Lokschuppen – in Trockenbauweise erfolgen. Die Einrichtung wurde von der Regierung von Oberbayern für einen begrenzten Zeitraum betrieben. Im Bebauungsplan wird das Grundstück als „Sondergebiet für nicht erheblich störende Gewerbebetriebe mit Betriebsunterkünften“ beschrieben. Dafür beantragte der Bauherr eine Befreiung, „solange dies aus asylpolitischen Gründen notwendig“ sei.

Kontroverse Debatte im Wolfratshauser Stadtrat zu geplanten neuen Flüchtlingsunterkunft

In einer kontroversen Debatte erinnerte Stadtrat Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) an die seit März 2022 mit Flüchtlingen belegte Mehrzweckhalle im Stadtteil Farchet. „Wir stimmen nur dann zu, wenn diese Halle wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt wird“, forderte Fleischer.

Laut Vize-Bürgermeister Günther Eibl (CSU) liege eine Zusage eines Mitarbeiters des Landratsamtes vor, diese Bedingung zu erfüllen. Josef Praller, Fraktionssprecher der Bürgervereinigung Wolfratshausen, sprach sich dennoch gegen das Vorhaben aus. „Flüchtlingsunterkünfte in Gewerbegebieten lehnen wir ab“, stellte er klar.

Fritz Meixner (SPD) bezweifelte, ob die Absichtserklärung vom Landratsamt, die Mehrzweckhalle in Farchet zu räumen, eingehalten werde. „Wir gehen hier in Vorleistung, doch in der Hand haben wir nur warme Worte“, gab er zu bedenken. Es reiche nicht, dass die Flüchtlinge nur ein Dach über dem Kopf haben. „Bei der Integration werden wir alleingelassen: Es fehlt an Manpower und Ausstattung“, erklärte Meixner. Fraktionskollegin Gerlinde Berchtold gab ihm recht. „Was ist mit Krippen und Kitas? Schaffen wir das?“, fragte sie besorgt in die Runde.

Stadtrat Wolfratshausen stimmt Antrag auf Nutzungsänderung des alten Werkstattgebäudes zu

Nachdem der Stadtrat den Antrag auf Vorbescheid zur Nutzungsänderung des Werkstattgebäudes mit 15:8 Stimmen befürwortet hat, muss der Bauherr nun einen detaillierten Bauantrag einreichen. Bereits im Frühjahr hatte der Bauausschuss eine weitere geplante Unterkunft für 144 Flüchtlinge am Hans-Urmiller-Ring abgelehnt. Der Beschluss könnte vom Landratsamt ersetzt werden. „Die Nutzungsänderungen sind baurechtlich zulässig“, sagte Sabine Trinkl vom Rathaus-Referat.

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