„Sie sind sozusagen die Hefe im Teig“: Peißenberg ehrt drei Bürger und einen Verein
Ins Rampenlicht wurde kürzlich das Ehrenamt gerückt: Bei der Ehrung bürgerschaftlichen Engagements der Marktgemeinde in der Tiefstollenhalle wurden drei Bürger und ein Verein ausgezeichnet, die durch ihren Einsatz das Leben in Peißenberg besser und lebenswerter machen.
Peißenberg – „An diesem Abend soll Ihnen Dank ausgesprochen werden“, sagte der Peißenberger Bürgermeister Frank Zellner, der die Ehrung bürgerschaftlichen Engagements in der Tiefstollenhalle mit seiner Begrüßung eröffnete. Drei Bürger und ein Verein wurden ausgezeichnet, die sich auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Bereichen um das Leben in Peißenberg verdient gemacht haben. Schüler der Musikschule Peißenberg umrahmten den Abend musikalisch.
Das macht eine Gemeinschaft aus
An einem solchen Anlass werde deutlich, was eine aktive Gemeinschaft ausmache, „woraus eine lebendige Gemeinde ihre Kraft erhält“, sagte Zellner. Es seien Bürger wie die, die an diesem Abend eine Urkunde und ein Geschenk der Gemeinde erhalten sollten, um die Verdienste für die Gemeinschaft, die allesamt ehrenamtlich erbracht werden, zu würdigen. „Bürger wie Sie sind sozusagen die Hefe im Teig.“
Diejenigen, die ehrenamtlich tätig seien, bereicherten das Leben in der Marktgemeinde durch ihre vielfältigen Aktivitäten. „Wir wollen uns bewusst machen, was uns allen fehlen würde, wenn es diese Impulse nicht gebe“, sagte der Bürgermeister. Dafür solle Rudolf Fischer, Manfred Scholz und Günther Schatz sowie dem Faschingsverein Frohsinn 2000 Dank ausgesprochen werden. „Ohne Ihr Engagement würde die Lebensqualität in Peißenberg in jeder Hinsicht leiden.“ Für die im Ehrenamt Aktiven sei der Einsatz zwar eine Selbstverständlichkeit, ihre Mitbürger sähen das aber anders. „Ganz herzlichen Dank für Ihr Wirken zum Wohle unseres Gemeinwesens“, sagte Zellner.
Die Laudatio für Rudolf Fischer sprach Marktgemeinderat Christian Quecke: Fischer zeichne sich durch Fleiß, Disziplin, Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft aus. Als junger Mensch habe er auf Baustellen gearbeitet und eine Ausbildung im öffentlichen Dienst gemacht. „Mit 17 Jahren wechselte er zur Polizei, in seinen Traumberuf“, sagte Quecke. Dort sei Fischer bis zum Leiter der Polizeiinspektion Schongau aufgestiegen.
Fleiß, Disziplin und Zuverlässigkeit
Der zweifache Vater und Opa sei begeisterter Sportler, habe zum Beispiel Tennis und Faustball gespielt und sich auch als Jugendleiter und Abteilungsleiter engagiert. Im Jahr 2015 ist er in den Ruhestand gegangen. Ruhiger wurde es in Fischers Leben dadurch aber nicht: Als Sohn eines ehemaligen Bergmannes übernimmt er Führungen durchs Bergbaumuseum und ist seit dem Jahr 2016 beim Peißenberger Gabentisch aktiv. Seit dem Jahr 2020 leitet er diesen sogar. „Seinen Tatendrang und sein Engagement ließ und lässt er sich nicht nehmen“, sagte Quecke über Fischer. Der Geehrte bekam eine Urkunde und einen Gutschein für die Rigi-Rutsch’n von Zellner überreicht.
„Frohsinn 2000 ist einer der großen Vereine in Peißenberg“, sagte Marktgemeinderätin Patricia Punzet in ihrer Laudatio für den einzigen Verein unter den Geehrten. Begonnen habe alles im Jahr 1994, als in fröhlicher Runde beschlossen wurde, einen Faschingsumzug zu organisieren. Der Verein veranstalte jedes Jahr einige Faschingsbälle, stelle alle drei Jahre einen großen Umzug auf die Beine, und die sechs Garden leisteten mehr als 100 Auftritte pro Saison, so die Laudatorin. „Man erkennt schnell, dass in Ihrem Verein viel Herzblut steckt.“
Auch außerhalb der fünften Jahreszeit werde das Miteinander im Verein durch Ausflüge und Feste gestärkt. „Sie haben die Faschingskultur in Peißenberg wiederbelebt“, sagte Punzet. Zellner überreichte einer Vertreterin eine Urkunde und eine Einladung in die beiden Peißenberger Eisdielen, die für jedes Vereinsmitglied gilt.
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Gutscheine für Eisdiele und „Rigi-Rutsch‘n“
Marktgemeinderat Bernd Schewe hielt die Laudatio für Manfred Scholz, der ebenfalls für sein bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet wurde. Eine landläufige Erfolgsformel laute: „Tue Gutes und rede darüber.“ Doch es gebe auch Menschen, die viel Gutes tun und nicht darüber reden. So ein Mensch sei Manfred Scholz, der viele Jahre Jugendleiter der Fußballabteilung war und 20 Jahre lang – unter anderem mit Unterstützung seiner Familie – deren Stand auf dem Weihnachtsmarkt betrieben hätte.
Auch im Kulturverein sei Scholz „Mädchen für alles“. „Er gilt als Multitalent, das sich für keine Arbeit zu schade ist“, sagte Schewe. Auch in der evangelischen Gemeinde sei der Geehrte aktiv. Neben seiner Aufgabe als Vorstand dort, habe er die Rolle des Hausmeisters übernommen: „All das macht er aus freien Stücken und ohne Aufwandsentschädigung“, sagte Schewe. Scholz stehe für die Tugenden der Verlässlichkeit und der Selbstlosigkeit. „Würden sich alle so einbringen, hätten wir eine bessere und schönere Welt“, schloss der Laudator, dem Zellner ebenfalls eine Urkunde und einen Gutschein für die Rigi-Rutsch’n überreichte.
Für Günther Schatz, den langjährigen Vorsitzenden des Peißenberger Kulturvereins, übernahm Rudi Mach die Laudatio: „Dr. Günther Schatz hat sich seit vielen Jahren um das Kulturleben in Peißenberg verdient gemacht“, sagte er. Rund 18 Jahre sei Schatz im Vorstand des Vereins aktiv der die Peißenberger Tiefstollenhalle kulturell mit Leben füllt – in den Jahren 2016 bis 2022 sogar als dessen Vorsitzender. Der Kulturverein biete ein Programm, das weit über die Grenzen der Marktgemeinde hinaus beliebt sei.
Auch Schatz bekam von Bürgermeister Zellner eine Urkunde und einen Gutschein für die Rigi-Rutsch’n überreicht. „Für Sie ist das ja quasi heute ein Heimspiel“, sagte Zellner. Der Geehrte bedankte sich bei der Marktgemeinde Peißenberg für die Auszeichnung und dankte auch seinem „tollen und zuverlässigen Team“ und seiner Frau, die oft zurückstecken habe müssen. Bei all der Mühe sei zu bedenken: „Bürgerschaftliches Engagement macht auch sehr viel Spaß“, sagte Schatz.