Von 13 vermarkteten Rindern rauf auf bis zu 70 – so sieht die Zweijahres-Bilanz der Oberland Bioweiderind GmbH (OBW) aus. Zwei Großabnehmer sind bereits an Bord, bei den Gastronomen im Landkreis wächst das Interesse. Nächstes Ziel: die Produktion von fertigen Gerichten wie Gulasch oder Bolognese.
Landkreis – Die Zahlen machen den Erfolg mehr als deutlich. Nach dem Start im Februar 2023 wurden im ersten Jahr zehn Bio-Kühe und drei Färsen geschlachtet und vermarktet, teilt die OBW mit. Für 2024 habe der Bio-Großhändler Epos bereits 50 Kühe vorbestellt. 20 Ochsen und Färsen für heimische Gastronomie-Betriebe und Betriebsrestaurants in München sollen hinzukommen. Auch Aramark, ein Münchner Großcaterer, zählt bereits zu den OBW-Kunden.
Bei der OBW ist die Freude groß über den bisherigen Erfolg. Ansprechpartner gibt es hier sowohl für Landwirte als auch für Gastronomen. Albert Stürzer, selbst Bio-Heumilch-Landwirt, ist für den Einkauf zuständig und freut sich über jedes Tier aus heimischen Bio-Milchviehbetrieben, das OBW kaufen kann: „Wer seine überzähligen Kälber nicht mehr als Mastvieh an dem freien Markt verkaufen möchte, bekommt von uns eine Alternative geboten. Wir kaufen Bio-Färsen, -Ochsen und -Kühe.“ Geschlachtet werden diese bei der Bio-Metzgerei Killer – entweder in Warngau oder mobil am Hof oder auf der Weide.
Gastrobetriebe können sich an Andrea Brenner wenden. Die Betreiberin des machtSinn in Holzkirchen berät auch in Bezug auf eine Bio-Teilzertifizierung. Damit dürfe der Wirt das Fleisch als Bio-Weiderindfleisch auf seiner Karte ausloben. „Seit den Änderungen im Oktober 2023 ist die Bio-Teilzertifizierung deutlich einfacher und für jeden Betrieb erschwinglich geworden“, sagt Brenner.
Mit gutem Beispiel gehen bereits das Hotel und Restaurant Blyb in Gmund sowie der Gasthof Zum Goldenen Tal in Weyarn voran. Sie lassen sich halbe Färsen und Ochsen von OBW liefern und verarbeiten diese selbst. OBW-Geschäftsführer Olaf Fries lobt diese „Leuchtturm-Gastronomien, die es ernst meinen mit dem regionalen Einkauf“.
Sobald der Betrieb mit tiefgekühltem und frischem Fleisch stabil läuft, will die OBW in einem weiteren Schritt Eingekochtes produzieren. Für Hofläden, einzelne Veranstaltungen und zu Werbezwecken wurden bereits Bio-Bolognese und -Gulasch eingekocht, erklärt Fries. „Der nächste Schritt wäre, dies größer aufzuziehen und die Gläser mit unseren Fertiggerichten in mehreren Hofläden oder auch im Lebensmitteleinzelhandel zu verkaufen.“ Vorstellbar wäre zudem, größere Gebinde an Kitas und Schulen zu verkaufen.
Die OBW will vor allem auch in München Fuß fassen. Bei einem Infotag in drei Kantinen der Münchner Rückversicherung wurden bereits Burger serviert. Albert Stürzer war selbst vor Ort und stand für Fragen zur Verfügung. „Dies war ein riesiger Schritt in eine erfolgreiche Zukunft, wie wir uns es vorstellen“, freut er sich. „Biofleisch aus dem Oberland für Betriebe in der Stadt München. Mit unserem Vertriebs- und Logistikpartner Epos wird es möglich.“
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