„Als wollten sie den Everest besteigen" - Messner macht sich über Leute in Outdoor-Kleidung in Fußgängerzonen lustig

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner blickt mit einigem Amüsement auf den Trend zu Outdoor-Kleidung in Deutschlands Innenstädten. „Die Menschen in der Fußgängerzone sind angezogen, als wollten sie den nächsten Tag zum Everest steigen“, sagte der 79-Jährige der Deutschen Presse-Agentur auf seinem Schloss Juval in der Nähe von Meran in Südtirol. 

Auf die Frage, ob er ein schlechtes Gewissen habe, weil er möglicherweise selbst zu dem Trend beigetragen habe, antwortete er: „Nein, habe ich nicht.“ 

Messner trägt Outdoor-Kleidung nur aus praktischen Gründen

Messner sagte weiter, er trage selbst viel Funktionskleidung - aber aus praktischen Gründen, nicht aus modischen Erwägungen. Der wohl bekannteste Bergsteiger der Welt wird im nächsten Monat 80 Jahre alt. Messner war der erste Mensch, der auf dem Gipfel aller 14 Achttausender stand, auch auf dem allerhöchsten Berg, dem Mount Everest. Der Italiener hat einen Werbevertrag mit einem Unternehmen, das Outdoor-Kleidung vertreibt. 

Reinhold Messner bereut Erbe an seine Kinder

In einem Interview sprach Messner kürzlich davon, wie die Verteilung seines Erbes die Beziehung zu seinen Kindern zerstört habe. Sie würden darüber streiten, wer was bekommen habe.

Er selbst, so Messner, habe nichts von seinen Eltern geerbt. Darüber sei er „glücklich“. „Es war nichts da außer Respekt und Dankbarkeit.“ Doch im Falle seines Erbes wäre es anders gelaufen. „Bei mir ist es umgekehrt. In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie“, führt der weltberühmte Alpinist aus. „Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund und ich stand mit 75 am Abgrund.“