200 Gammelsdorfer kommen zur Bürgerversammlung: Viele Fragen drehten sich um Kosten zu Neubauprojekten. Einige hatten Sorge, dass sich die Gemeinde übernimmt.
Gammelsdorf – Die Bürgerversammlung von Gammelsdorf ist jedes Jahr ein großes Ereignis, weil viele Leute kommen und diese nicht auf den Mund gefallen sind. Die Bürger stellten wieder viele Fragen – bekamen aber keine wirklichen Antworten.
Das große Thema im Ort ist die Entscheidung des Gemeinderates, die Schule neu zu bauen und dazu noch eine Turnhalle zu errichten. Bürgermeisterin Raimunda Menzel erklärte in ihrem Rechenschaftsbericht, dass der Raumbedarf steigt mit der Einführung der Ganztagsschule und man diesen Platz am bestehenden Standort nicht durch einen Anbau gewinnen kann. Deshalb soll neben dem neuen Kinderhaus gebaut werden.
Sorge um Kosten für Schulneubau
Die Fragen der Gammelsdorfer Bürger drehten sich um die Kosten und darum, wie sich die kleinste Gemeinde des Landkreises (1585 Einwohner) das leisten kann. Bürger sprachen die Gerüchte an, dass die Schule 15 Millionen Euro kosten könne und die finanziell nicht auf Rosen gebettete Kommune sich übernehmen würde. „Die Investitionskosten und Umbauarbeiten am heutigen Standort wären enorm und stehen in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis“, sagte Raimunda Menzel. Des Weiteren machte die Bürgermeisterin deutlich, dass auch die in die Jahre gekommene Turnhalle des Sportvereins den heutigen Anforderungen für den Sportunterricht nicht mehr entspreche. Man habe sich die Entscheidung im Gemeinderat „wahrlich nicht leicht gemacht“.
In dem Rechenschaftsbericht der Bürgermeisterin vermissten einige der rund 200 Besucher das Schwimmbad. Deshalb kamen Nachfragen, was aus dem Plan des Neubaus geworden ist. „Da ist jetzt die Grundschule dazwischen gekommen und das ist eine kommunale Pflichtaufgabe“, sagte Menzel. Nach der Grundschule und der nur für den Schulsport vorgesehenen Turnhalle werden man das neue Freibad realisieren.
„Das ist ein Finanzgrab für so eine kleine Gemeinde.“
Mehrere Bürger äußerten ihre Angst, dass sich Gammelsdorf mit diesen Plänen verheben könne. Ein Bürger warnte vor allem davor, dass man mit einem neuen Freibad an die 100 000 Euro jährliche Unterhaltskosten habe: „Das ist ein Finanzgrab für so eine kleine Gemeinde.“
Die Bürgermeisterin gab den Bürgern Antworten, die sie offensichtlich nicht zufrieden stellten. Man könne über die Kosten der Grundschule noch nichts sagen und auch nichts über Zuschüsse, die sich bei 40 bis 50 Prozent bewegen könnten. Bei Schule und Schwimmbad verwies sie darauf, dass die Beschlüsse des Gemeinderates für Neubauten feststehen und auch in öffentlichen Protokollen nachzulesen sind. Die Investitionen werden über die kommenden Jahre realisiert.