„Zum Kotzen“: Neues Verkehrsschild in Gunzenhausen erzürnt Autofahrer
Im Straßenverkehr kommt es immer wieder zu Revierkämpfen zwischen Verkehrsteilnehmern. Ein neues Verkehrsschild sorgt nun für Ärger.
Gunzenhausen – Die fränkische Stadt sorgt aktuell für Wirbel. Auf der Weißenburgerstraße wurde ein neues Verkehrsschild aufgestellt. Damit gilt nun ein Überholverbot – Autos dürfen „Einspurige Fahrzeuge“, wie etwa Motorräder und Radfahrer nicht mehr überholen. Das sorgt für Unsicherheit auf beiden Seiten.
Dieses neue Verkehrsschild sollte man kennen: es drohen Strafen bei Missachtung
Das Verkehrszeichen 277.1 wurde im April 2020 eingeführt, wirklich bekannt ist es bisher nicht. Bei Missachtung kann es allerdings unangenehm werden: Es drohen 70 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.
Die betroffene Straße ist eine Hauptverkehrsachse. Bis zu 10.000 Autos fahren dort täglich entlang, wie der BR informiert. Gleichzeitig ist die Fahrbahn sehr eng. Im normalen Verkehrsfluss muss bei besonders breiten Fahrzeugen im Gegenverkehr regelmäßig angehalten werden. Fahrradfahrer fühlen sich oft nicht sicher und weichen auf den Gehweg aus.
Ärger und Unverständnis bei Autofahrern und Radfahrern in Gunzenhausen
Das Überholverbot gilt für einen Abschnitt von 300 Metern. Das sorgt für Ärger: „So müssen dann 10.000 Autos im Schneckentempo durch die Stadt hinterher schleichen… was das an zusätzlicher Abgasbelastung für die Anwohner, Zeitverschwendung und Nerven (..) bringt, steht in keinem Verhältnis zur Situation. Zum Kotzen…“ kommentiert ein Leser unter einem BR Artikel.
„Da bin ich mal gespannt, wie sich ein Radfahrer fühlt, wenn hinter ihm ein 38 Tonner Lkw tuckert!“, lautet ein anderer Kommentar. Zudem sei die parallel verlaufende Straße eine Alternative für Radfahrer, auch wird immer wieder der Bau eines Radwegs auf der Weißenburgerstraße gefordert.
Raum für Diskussion: Bürgerworkshop zum Radwegekonzept in Gunzenhausen
Grund für das Aufstellen des Schilds war es lediglich, für mehr Sicherheit für Radfahrer zu sorgen, sagt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz gegenüber dem BR. Man wolle das Überholverbot nun einmal testen. Außerdem lädt die Stadt am Donnerstag, 21. November 2024 um 18 Uhr zu einem Bürgerworkshop in die Gunzenhausener Stadthalle ein, wie die Stadt auf ihrer Website informiert. Dort soll Raum sein, um über andere Lösungen für das Verkehrsproblem zu diskutieren. Vorschläge seitens der Bürger sind herzlich willkommen.