Noch mehr Trump-Zölle: Merz-Regierung zeigt sich besorgt

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Die US-Regierung weitet ihre Zollforderungen bei Stahl und Aluminium aus. Die Bundesregierung will eine schnelle Einigung im Handelsstreit erreichen.

Washington – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump hatten sich Ende Juli auf einen Handelsdeal geeinigt. Doch die Sorge vor US-Zöllen ist seitdem nicht abgerissen. Zu Recht, wie sich nun zeigt: Die US-Regierung hat zuletzt die Zölle zusätzlich auf hunderte Stahl- und Aluminiumprodukte ausgeweitet. Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich besorgt und drängt auf eine schnelle Einigung. „Weitere Handelsbeschränkungen müssen dringend vermieden werden“, erklärte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin laut der Nachrichtenagentur Reuters.

US-Zölle auf Stahl und Aluminium: Hunderte Produktgruppen betroffen

Mehr als vierhundert Produktkategorien sind von der Ausweitung betroffen. Die Liste reicht von Windturbinen über Möbel und Bulldozer bis hin zu Kindersitzen. Für diese Waren werden nun Zollaufschläge von 50 Prozent anteilig erhoben. Entscheidend ist aus Sicht der US-Regierung, dass in diesen Warengruppen Stahl und Aluminium verbaut ist und dieser Anteil zollpflichtig wird. Die Sonderzölle galten bislang für Einfuhren der Materialien selbst sowie für eine Reihe von Produkte wie beispielsweise Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte, meldete die Nachrichtenagentur AFP.

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Die US-Regierung weitet ihre Zollforderungen bei Stahl und Aluminium aus. (Symbolbild) © Federico Gambarini/dpa

Die US-Regierung will mit der Ausweitung „Wege zur Umgehung“ der Zölle schließen. Ihr Ziel ist es, mit den hohen Aufschlägen für Stahl- und Aluminiumprodukte aus dem Ausland die heimische Produktion zu fördern. Auf Importeure könnte damit künftig ein erheblicher Mehraufwand zukommen, berichtete die Tagesschau. Es sei bislang unklar, wer den genauen Aluminium- und Stahlanteil berechnen müsse. Typischerweise seinen die Importeure für die Zollerklärung zuständig.

US-Zollstreit: An der technischen Umsetzung des Handelsdeals mit der EU wird noch gearbeitet

US-Präsident Donald Trump hat einen Handelsstreit mit zahlreichen Ländern und Regionen vom Zaun gebrochen und dabei sehr hohe Zollforderungen gestellt. Die Zolleinigung mit der EU sieht vor, dass für die meisten europäischen Waren künftig Zölle in Höhe von 15 Prozent gelten, andersrum aber niedrigere Sätze auf US-Waren. Für Stahl und Aluminium galten zunächst 25 Prozent-Aufschläge. Diese wurden von Donald Trump dann auf 50 Prozent verdoppelt.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ist die EU-Kommission in Verhandlungen mit den USA, um die technische Umsetzung des Handelsdeals zu finalisieren. Für Deutschland sei eine schnelle Umsetzung wichtig. Es brauche Klarheit für die Wirtschaft. (mit Reuters, AFP)

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