Erster Auftritt von Prinzessin Kate: Warum hat sie trotz Chemotherapie noch Haare?

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Prinzessin Kate mit ihrer Familie auf dem Balkon des Buckingham-Palace © i Images/Imago

Prinzessin Kate ist zurück in der Öffentlichkeit. Was viele wundert: Ihre Haare erscheinen voll wie immer. Warum das trotz Chemotherapie sein kann.

In London feiern die Briten ihren König und freuen sich über den ersten offiziellen Auftritt von Prinzessin Kate nach Verkündung ihrer Krebsdiagnose. Die Prinzessin hatte am 22. März in einer Videobotschaft erklärt, dass sie an Krebs erkrankt sei und sich einer präventiven Chemotherapie unterziehen muss. Festgestellt wurde die Krankheit offenbar nach einer Operation im Bauchraum. Nun die Rückkehr in die Öffentlichkeit. Die Prinzessin wirkt zerbrechlich auf der Rückbank eines Bentleys, strahlt aber wie gewohnt in die Kameras. Dabei fällt auf: Sie scheint noch volles Haar zu haben, das zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur zusammengebunden ist. Kann das trotz Chemotherapie sein?

Adjuvante Chemotherapie: Wieso hat Kate noch alle Haare?

Nicht bekannt ist, an welchem Krebs die Prinzessin erkrankt ist und wie die Behandlung genau abläuft. Nur so viel verriet sie in ihrem Statement: Ihr medizinisches Team hätte angewiesen, dass sich Kate „einem Zyklus an präventiver Chemotherapie unterziehen“ solle. Diese Therapieform wird in der Regel angewandt, um nach Entfernung eines Tumors das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren.

Viele fragen sich nun: Wieso hat die Prinzessin dann noch alle Haare? Gehört Haarausfall doch zu den bekanntesten und typischen Nebenwirkungen einer Chemotherapie.

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Adjuvante Chemotherapie: Nicht alle Medikamente führen zu Haarverlust

„Nicht jedes Chemotherapie-Medikament (Zytostatikum) lässt die Haare in gleichem Ausmaß ausfallen“, heißt es auf den Seiten des Deutschen Krebsforschungszentrums. Während einige Mittel sehr häufig zu Haarausfall führen, komme die Nebenwirkung bei anderen nur gelegentlich und bei wieder anderen nur selten vor. Hinzu komme, dass die Haare in der Regel nicht alle auf einmal, sondern nach und nach ausfallen, so die Experten. Zudem gebe es Faktoren, die die Gefahr für Haarverlust erhöhen, wie etwa:

  • die Darreichungsform (wenn die Chemo direkt ins Blut über die Vene erfolgt)
  • die Kombination mehrerer Wirkstoffe
  • hohe Dosierungen oder kurze Abstände zwischen den Medikamenten-Gaben

Auch die eigene Veranlagung könne eine Rolle spielen, heißt es bei der Deutschen Krebsgesellschaft.

Kälte-Kappen können Haarausfall verhindern

Mittlerweile gibt es auch Begleit-Therapien mit Kälte-Kappen, das sogenannte ScalpCooling, die den Haarausfall verhindern oder zumindest reduzieren können, wie die Ärzte Zeitung berichtet. Dabei tragen Patienten während der Chemotherapie eine Kälte-Kappe, die die Kopfhaut kühlt. Sie wird etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Infusion aufgesetzt und bleibt bis zu zwei Stunden nach Infusionsende auf dem Kopf. Das soll verhindern, dass die verabreichten Krebsmedikamente die Haarfollikel erreichen und schädigen. Auch die Stoffwechselaktivität dieser Zellen soll so eingeschränkt werden.

Warum fallen einigen Menschen bei Chemotherapien die Haare aus?

Chemotherapie-Medikamente, sogenannte Zytostatika, wirken besonders auf sich schnell teilende Zellen. Neben Tumorzellen fallen auch Haarwurzelzellen darunter. Aus diesem Grund kann es zwei bis vier Wochen nach Chemotherapie-Beginn zum ersten Verlust der Haare kommen. Sichtbar wird er meist aber erst, wenn etwa die Hälfte der Haare ausgefallen sind, so die Krebsexperten. Das betrifft übrigens nicht nur das Kopfhaar, sondern auch Wimpern, Körperhaare, Augenbrauen und Barthaare.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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