Der Gemeinderat genehmigt das Bauprojekt, das neben einer neuen Markthalle auch ein Künstleratelier im historischen Gebäude vorsieht.
Mayr plant unter anderem, den bestehenden Hofladen um eine Markthalle für regionale Produkte zu erweitern und in dem Kuppelgewölbe darüber ein Künstleratelier samt barrierefreier Wohnung und Lift zu errichten. Das Atelier gab es auch schon früher. Das Café darunter soll zugleich erweitert werden.
Doch die Pläne für das denkmalgeschützte Anwesen, das früher unter anderem im Besitz von Wilhelmina Busch-Woods war, gehen noch weiter: Ziel ist es, „den Gebäudetrakt wieder auf seine Ursprünge zurückzuführen.“ Mayr, dessen Familie das Hofgut 1956 von der Familie Busch-Woods erwarb und dem auch das Hotel „Marina“ gehört, will auch den von der Straße abgewandten Teil sanieren.
Gemeinde genehmigt die Ausbaupläne
„Da müssen wir unbedingt etwas machen“, so Mayr über die Pläne für den seit über zwei Jahrzehnten leerstehenden Gebäudetrakt, in dem sich auch einmal das Sudhaus der „Bernrieder Schlossbrauerei“ befand. Unter anderem sollen die historischen Fenster wieder eingesetzt werden und die früheren Gebäudestrukturen freigelegt werden.
Im vorderen Teil, dort befindet sich der Hofladen mit Café und regionalen Produkten, will Mayr die offene Manufaktur vergrößern und eine „Markthalle“ errichten. Als das Hofgut noch Landwirtschaftsgebäude war, befand sich dort eine Getreidetrocknung und eine Garage für Traktoren. Um die notwendige Lagerfläche zu bekommen, plant Mayr auch, außerhalb des Denkmals Kellerräume zu errichten – und zwar in Richtung Innenhof. Früher war dort ein Stall. Dafür war eine Genehmigung durch den Gemeinderat nötig. Denn dadurch überschreitet er die im Bebauungsplan festgesetzten Baugrenzen, die auch unter der Erde gelten. Diesem Befreiungsantrag wie auch die Ausbaupläne insgesamt hat der Gemeinderat einmütig befürwortet.
Denkmalschutz involviert
Wann mit Umbau und Sanierung des historischen Gemäuers begonnen wird, steht laut Mayr nicht fest. Bauvorhaben, bei denen der Denkmalschutz involviert ist, dauern in der Regel länger. Laut historischen Bernrieder Quellen wurde bereits im 12. Jahrhundert an der Stelle eine Meierei errichtet, das Brauhaus kam im 19. Jahrhundert dazu; zum Schlossgut wurde das Anwesen im Jahr 1652, als August Freiherr von Wendland das Anwesen kaufte und zum Schloss ausbaute. Bis 2003 wurde das Schlossgut – damals bekannt als Hofgut – landwirtschaftlich genutzt.