Kunden klagen über exorbitante Strompreise: Drei Unternehmen besonders auffällig
Im Zuge der Energiekrise mussten viele Strom- und Gasanbieter ihre Preise erhöhen. Drei Firmen haben es nach Ansicht der Verbraucherzentrale auf die Spitze getrieben.
München – Die Energiekrise steckt Unternehmen und Privatkunden noch in den Knochen. Auch wenn sich die Preise für Strom, Gas und Öl wieder weitgehend normalisiert haben, bleibt die Sorge, dass es wieder zu einem Preissprung kommen könnte. Insbesondere die neuerliche Offensive der Ukraine in der russischen Region Kursk hat die Gaspreise nochmal steigen lassen, ebenso besorgt blicken Ökonomen auf die Lage im Nahen Osten und den möglichen Folgen für die Ölpreise.
Dass Energieanbieter in unsicheren Zeiten ihre Preise erhöhen, ist daher auch verständlich. Doch nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gibt es drei Unternehmen, die bei den Strompreisen besonders stark erhöht haben.
Sammelklagen gegen drei Stromanbieter wegen hoher Strompreise
„In den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen waren Strompreiserhöhungen im Jahr 2023 der meisterfasste Beschwerdegrund im Bereich Energie. Auch im ersten Halbjahr 2024 ist dies einer der Top-Beschwerdegründe in diesem Bereich“, schreibt der vzbv in einer neuen Mitteilung. Also habe der Verband geprüft, wie das Verhältnis der Beschwerden zum Kundenstamm der jeweiligen Unternehmen aussieht. „Das Ergebnis: Verbraucher und Verbraucherinnen beschweren sich im Jahr 2023 und im 1. Halbjahr 2024 überproportional häufig über Strompreiserhöhungen von ExtraEnergie, voxenergie und primastrom“.
Gegen die drei Unternehmen hat die Verbraucherzentrale deshalb bereits 2022 Sammelklagen eingereicht. Zu der Sammelklage gegen die Firma ExtraEnergie können sich Betroffene noch anschließen, im Fall der Klagen gegen primastrom und voxenergie ist dem vzbv neulich ein Vergleich gelungen, sodass Kunden ihr Geld zurückbekommen und von Verträgen zurücktreten können, wenn sie wünschen. Informationen zur Sammelklage gegen ExtraEnergie gibt es hier bei der Verbraucherzentrale.
Strompreise 2024: Wechseln aus der Grundversorgung kann 850 Euro sparen
Die vzbv weist in ihrer Mitteilung erneut darauf hin, dass Kunden sich über einen Wechsel des Stromanbieters informieren sollten, um so zu hohe Strompreise zu vermeiden. Insbesondere Kunden in der Grundversorgung zahlen häufig zu viel für Strom.
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Das hatte eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox jüngst auch ergeben: Demnach zahlen in Deutschland Kunden jährlich 5,5 Milliarden Euro zu viel für Strom. So könne der Stromtarif in der Grundversorgung teilweise 44 Prozent mehr kosten, als bei einem anderen Anbieter. Rund ein Viertel aller Stromkunden bekommen ihren Strom laut Verivox über die Grundversorgung.
Aktuell zahlen Kunden in einem neuen Tarif für Strom rund 25 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Jahresverbrauch von 4000 kWh können Kunden nach Angaben von Verivox aktuell 850 Euro sparen, wenn sie aus der Grundversorgung wechseln. Dies sei die höchste Ersparnis seit zehn Jahren.