Streichungen bei der Erweiterungsplanung der Hardtgrundschule in Weilheim
Der Bauausschuss der Stadt Weilheim genehmigte jetzt einstimmig bauliche Sparmaßnahmen, um die explodierenden Baukosten unter Kontrolle zu halten.
Weilheim – Bis 2027 muss die Grundschule „Am Hardt“ fertig erweitert sein, sonst fällt die staatliche Finanzspritze zur Ganzstagsförderung (3,2 Millionen Euro) weg. Der Bauausschuss genehmigte jetzt einstimmig bauliche Sparmaßnahmen, um die explodierenden Baukosten unter Kontrolle zu halten, muss aber planerisch trotzdem 1,4 Millionen Euro nachschießen.
Aufgrund des straffen Zeitplans soll die Baugenehmigung Ende August/Anfang September beim Landratsamt eingereicht werden. Eine aktuelle Kostenschätzung hatte jetzt gezeigt, dass die vormals geschätzten 14,5 Millionen Euro um rund 30 Prozent überschritten werden. Gründe sind die hohen Baukosten, Brandschutzmaßnahmen sowie hohen Qualitätsanforderungen gemäß der Förderrichtlinien. Damit hätte die Stadt vier Millionen Euro mehr zuschießen müssen. Nun wurden gemeinsam mit den Fachplaner Einsparpotenziale geprüft und die Planung entsprechend geändert.
Außerdem entfällt die beantragte kfw-Förderung für nachhaltiges Bauen von einer Million Euro (nicht mit anderen Fördermitteln kumulierbar). Die positive Seite: Der hohe Baustandard wurde daraufhin abgebrochen. Damit konnten einige Einsparungen erzielt werden. Negativ: Der Verlust der Fördersumme ist mit Einsparungen nicht zu kompensieren.
Man verzichtet nun zum Beispiel auf ein ausgefeilte Lüftungstechnik, Terrassendach als Sonnenschutz,mehrerer Spielgeräte, eine Wärmepumpen-Heizung (die alte Hackschnitzelanlage bleibt), Fassadenanpassung, wärmeschutz-effektivere Fenster-Holzläden (es kommen nun Sonnenschutzlamellen), Nachhaltigkeitsanforderungen sowie größere Lehrer- und mehr Differenzierungsräume. Mehr Einsparungen sind nicht ohne den Verlust von Funktionalität möglich. Die Anzahl der Räume und der Umbau der Außenanlagen wurde auf ein absolutes Minimum reduziert – auf den Punkt gebracht von Marion Lunz-Schmieder (CSU) und Klaus Gast (CSU): „Jeder Raum, den wir jetzt nicht bauen, wird uns wehtun. Wir bauen zu klein.“
Damit berechnen sich die Kosten momentan auf 16,8 Millionen Euro, immer noch gut 15 Prozent mehr als geplant. Der Eigenanteil der Stadt beträgt nun knapp sieben Millionen Euro (statt 5,6 Millionen).
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