Löwen-Legende Ferdl Keller ist tot – sein guter Freund Fredi Heiß reagiert bestürzt

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Im Alter von 77 Jahren verstirbt einer der besten Torjäger, der je für den TSV 1860 gespielt hat. Ferdinand „Ferdl“ Keller ist tot. Sein Freund Fredi Heiß erinnert sich.

München – Ältere Löwen-Fans schwärmen noch heute von seinem Torriecher, mit dem Ferdinand „Ferdl“ Keller so manchen Rekord aufgestellt hat. 93 Mal traf er für 1860 in vier Zweitligajahren Anfang der 70er-Jahre. Eine Topquote, die allerdings nicht dazu beitrug, sein großes Ziel zu erreichen. Erstligaerfolge mit 1860, seiner großen Liebe, hat der Pasinger nie erreicht.

Dennoch hat er sich als „blauer“ Gerd Müller in die Annalen gespielt – und vor allem in die Herzen des Löwen-Anhangs. Nun ist Keller verstorben – im Alter von 77 Jahren, daheim am Wörthsee. Aus noch ungeklärten Gründen hatte der Stürmer, der immer ein Leichtgewicht war (1,67 m, 65 Kilo), zuletzt sein halbes Körpergewicht verloren.

Löwen-Legende Ferdl Keller gestorben – Sechzig-Meisterspieler Heiß hatte es befürchtet

Ex-Löwe Ferdinand „Ferdl“ Keller ist verstorben.
Ex-Löwe Ferdinand „Ferdl“ Keller ist verstorben. © Imago

Fredi Heiß, sein früherer Mitspieler und langjähriger Freund, reagierte bestürzt, als ihn unsere Zeitung am Dienstagabend erreichte. „Ach, du grüne Neune“, sagte der Meisterlöwe am Telefon: „Ich hab’s befürchtet, höre es aber gerade zum ersten Mal. Mei, der Ferdl . . . Ich bin mit seiner Familie eng verbunden, hab mit ihnen eine tolle Zeit verbracht, auch in Südafrika, seiner zweiten Heimat. Der Ferdl war ein toller Kamerad, ein ganz toller Bursche – ich glaube, da gibt’s keine zwei Meinungen.“

Und sportlich war Keller ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Der große Wurf, der ihm bei seinen drei 1860-Engagements verwehrt blieb – drei Probespiele 1966, ein unglückliches Jahr vor dem Abstieg 1970, der viermal verpasste Aufstieg trotz seiner vielen Tore (72-76) – er holte ihn später beim HSV nach, wo er 1977 den Europapokal gewann. Zudem lief er einmal für die DFB-Auswahl auf – im Alter von 29, als Zweitligaspieler. „Er war so eiskalt auf Tore ausgerichtet, schwärmt Heiß: „Man kann sagen, dass er nur mit diesem Bestreben auf den Platz gegangen ist, in jedem Spiel.“

Klar, wen Heiß anrufen wollte, als das Telefonat mit unserer Zeitung beendet war: Kellers Ehefrau Hilde, mit der der Ferdl 57 Jahre verheiratet war. „Die Familie leidet natürlich sehr“; sagte Heiß. Er selbst aber auch. „Wieder ein Kampfgefährte weniger, ein toller Begleiter“, sagte der 83-Jährige traurig. ULI KELLNER

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