Trump stoppt Ukraine-Hilfe: Ex-General warnt vor Folgen für Russland – „große Schwierigkeiten“
Die US-Regierung verteidigt den Stopp der Ukraine-Hilfe. Doch die Kritik an Donald Trump wächst – auch aus Washington und Europa. Ein Ex-Befehlshaber warnt.
Washington – Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Militärhilfe für die Ukraine vorübergehend zu stoppen, sorgt international für scharfe Kritik. Während einige Experten warnen, dass dieser Schritt die Ukraine kurzfristig schwächen könnte, sehen andere darin langfristig auch eine Herausforderung für Russland.
Donald Trump stoppt US-Hilfe für die Ukraine: Ex-General warnt vor Folgen für Russland
Der frühere Befehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, hält Russlands Lage für kritisch – unabhängig von der US-Militärhilfe. „Die Vorstellung, dass die Ukraine keine Karten in der Hand hält, ist schlicht falsch. Die Russen stecken in großen Schwierigkeiten. Die Ukrainer haben sie gestoppt, ohne dass wir uns überhaupt verpflichtet haben, ihnen zum Sieg zu verhelfen“, sagte Hodges dem US-Sender CNN.
Er warnte zudem, dass die USA ihre Entscheidung bereuen könnten: „Stellen Sie sich vor, wenn mehr als 20 europäische Länder endlich ihre strategische Rückgratstärke wiederentdecken und ihre enorme industrielle Kapazität bündeln – das übertrifft das, was Russland hat, bei Weitem“, so Hodges weiter. „Wir werden es bereuen, dass sie das ohne uns und trotz uns getan haben. Und wir werden enormen Einfluss verlieren.“
US-Regierung verteidigt Ukraine-Entscheidung – Kritik an Donald Trump wächst
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat Trump am Montagabend die gesamte US-Militärhilfe für die Ukraine vorübergehend gestoppt – einschließlich bereits transportierter Waffen und Ausrüstung. Ein anonymer US-Regierungsvertreter sagte gegenüber Reuters: „Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass er sich auf Frieden konzentriert. Wir brauchen unsere Partner, um sich diesem Ziel ebenso zu verpflichten. Wir pausieren und überprüfen unsere Hilfen, um sicherzustellen, dass sie zu einer Lösung beitragen.“
Der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, kritisierte die Entscheidung scharf. „Trump hat gerade die militärische Unterstützung für die Ukraine gestoppt, die der US-Kongress bereits genehmigt hatte. Tragisch. Trump setzt auf Druckmittel gegen die demokratische Ukraine, aber bietet autokratischem, imperialistischem Russland nur Anreize. Das ist keine Stärke, sondern Schwäche“, schrieb McFaul bei X.

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Auch der demokratische Kongressabgeordnete Brendan Boyle aus Pennsylvania äußerte sich in einer Pressemitteilung kritisch: „Donald Trumps Entscheidung, die Finanzierung für die Ukraine einseitig zu stoppen, ist rücksichtslos, unhaltbar und eine direkte Bedrohung für unsere nationale Sicherheit.“ Boyle fügte hinzu, dass nicht der US-Präsident, sondern der Kongress über finanzielle Mittel entscheide: „Diese Hilfe wurde parteiübergreifend genehmigt – Republikaner und Demokraten haben gleichermaßen erkannt, dass die Unterstützung der Ukraine ein Zeichen für Demokratie und gegen Putins Aggression ist.“
Polens Ex-Präsident Wałęsa zu Trump und Ukraine-Krieg: „Dankbarkeit gebührt den Soldaten“
Der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa verurteilte Trumps Haltung zur Ukraine in einem gemeinsamen offenen Brief nach dem öffentlichen Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington. „Wir finden es beleidigend, dass Sie von der Ukraine Respekt und Dankbarkeit für die materielle Hilfe erwarten, die die Vereinigten Staaten in ihrem Kampf gegen Russland leisten“, heißt es in dem Schreiben.
„Dankbarkeit gebührt den heldenhaften ukrainischen Soldaten, die in Verteidigung der Werte der freien Welt ihr Blut vergießen.“ Wałęsa erinnerte daran, dass die Ukrainer seit über einem Jahrzehnt gegen Russlands Aggression kämpfen: „Wir verstehen nicht, wie die Führung eines Landes, das als Symbol der freien Welt gilt, dies nicht erkennen kann.“
Früherer polnischer Präsident Wałęsa vergleicht Donald Trump mit kommunistischen Regimen
Besonders empört zeigte sich Wałęsa über den Ton des Gesprächs im Oval Office. Er zog Parallelen zu kommunistischen Verhören: „Die Atmosphäre im Oval Office während dieses Gesprächs erinnerte uns an die Verhöre, die wir durch die Sicherheitsdienste erdulden mussten.“
Er verglich Trumps Haltung mit der von Staatsanwälten und Richtern kommunistischer Regime: „Sie erklärten uns, dass sie alle Macht hätten, während wir keine besäßen. Sie forderten, dass wir unsere Aktivitäten einstellen, mit der Begründung, dass Tausende Unschuldige wegen uns leiden müssten.“ Der offene Brief wurde von Wałęsa und weiteren ehemaligen politischen Gefangenen des kommunistischen Regimes in Polen unterzeichnet und auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Eine offizielle Reaktion der US-Regierung auf das Protestschreiben liegt bislang nicht vor. (fsa)